Koalition am Ende. Die türkis-grüne Regierung ist am Ende (manche sagen: das war sie ohnehin schon die längste Zeit). Nun auch offiziell, denn drei Tage nach den Neuwahlen pilgerten ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer und sein grüner Vizekanzler Werner Kogler zu Bundespräsident Alexander van der Bellen, um, wie es üblich ist, ihren Rücktritt einzureichen. Und, wie es ebenfalls üblich ist: Der Präsident betraute die alte Regierung mit der Fortführung der Amtsgeschäfte, bis eine neue Regierung steht und bestellt ist. Wie wir seit Sonntag wissen, haben die beiden Parteien, die bei den Wahlen von 2019 noch mehr als die Hälfte der Stimmen der Österreicher gewonnen hatten, jetzt kaum noch mehr als ein Drittel überzeugen können. Sie verloren im Doppelpack fast 17 Prozentpunkte. Die alte Koalition wird zwar jetzt vermutlich noch ein paar Monate die Geschäfte fortführen – aber danach nicht mehr die Regierungsbank teilen.
Zuckerl in der Mitte. Wen wünschen sich die Österreicher in der Regierung? Das fragt die „Krone“ in Fortsetzung der Initiative „Die Stimme Österreichs“. Und unsere Leser melden sich reihenweise zu Wort. Die Stellungnahmen sind zwar nicht repräsentativ – aber sie sollten auch mit gehört werden. Bei den ersten Wortmeldungen zeichnet sich eine leichte Neigung zu einer FPÖ-ÖVP-Regierung bzw. ÖVP-FPÖ-Koalition ab. Aber auch die so genannte „Zuckerl-Koalition“ aus Türkis, Rot und Pink (also ÖVP, SPÖ, Neos) findet viel Zuspruch. Während nicht wenige meinen, man könne doch nicht den Wahlsieger Kickl ins Abseits stellen, finden andere, dass es wichtig sei, eine Koalition gegen Kickl zu schmieden. Ein Leser aus Salzburg findet: „Unterm Strich kann man sagen, dass das Zuckerl in der Mitte der ,leiseren‘ Gesellschaft deutlich mehr Zustimmung findet. Ich zähle mich zu dieser Mitte und möchte, dass eine stabile Regierung die wirklichen Reformen abseits von Radikalität umsetzt.“ Was bei den sehr bunten ersten Wortmeldungen praktisch fehlt: Der Wunsch nach einer Koalition, in der auch die Grünen dabei wären. ÖVP und Grüne – das hat sich (siehe oben) nicht bewährt, das wollen die Österreicher nicht mehr.
Kommen Sie gut durch den Donnerstag!
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