„Gewaltfrei“

Alternativer Nobelpreis für Palästinenser-Protest

Ausland
03.10.2024 08:19

Der palästinensische Menschenrechtsaktivist Issa Amro und seine Organisation Youth Against Settlements erhalten einen der Right Livelihood Awards, auch bekannt als Alternative Nobelpreise. Die Stockholmer Right Livelhood Stiftung begründete ihre Entscheidung am Freitag mit deren „standhaftem, gewaltfreien Widerstand gegen die illegale Okkupation durch Israel“.

Der 44-jährige, aus Hebron stammende Amro hat sich dem friedlichen Widerstand gegen die israelische Besatzung in der Westbank verschrieben. Zusammen mit der von ihm gegründeten Organisation Youth Against Settlements (YAS) ist er zu einer führenden Stimme in der gewaltfreien Bewegung im Palästina-Konflikt geworden. Sein striktes Bekenntnis zu Gewaltlosigkeit hat ihm internationale Anerkennung gebracht.

Hier zeigt Amro auf X, wie er von israelischen Soldaten angegriffen wird: 

Seine Initiativen dienen als Inspiration für den gewaltlosen Widerstand in anderen palästinensischen Städten unter israelischer Besatzung. Amro und seine Organisation stehen unter ständigem Druck von jüdischen Siedlern, der israelischen Armee und der Palästinenserbehörde. Er wird von den Behörden auf unterschiedliche Weise schikaniert und wurde laut Right Livelihood bereits einmal festgenommen und gefoltert.

Widerstand mit „friedlichen Mitteln“
„Amro und YAS haben örtliche Gemeinschaften und internationale Verbündete erfolgreich mobilisiert, um gegen die anhaltende israelische Besetzung mit friedlichen Mitteln Widerstand zu leisten“, heißt es in der Begründung der Entscheidung. YAS spiele „eine essenzielle Rolle bei der Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen, Organisieren von Protesten und bei der Unterstützung lokaler Gemeinschaften in Hebron, die ständiger Bedrohung und Angriffen durch israelische Siedler und Streitkräfte ausgesetzt sind“.

Issa Amro (Bild: APA/AFP)
Issa Amro

Der Erhalt des alternativen Nobelpreises stimme ihn „glücklich, stolz und motiviert“ seine Arbeit fortzusetzen, schrieb Amro in einem vorbereiteten Statement.

Weitere Preisträger auf Philippinen, in Mosambik und UK
Die weiteren Preise gehen an die philippinische Indigenen-Aktivistin Joan Carling, die mosambikanische Menschenrechts-/Umweltorganisation Justica Ambiental und ihre Direktorin Anabela Lemos sowie an die britische Forschungsagentur Forensic Architecture, die sich mit der Rekonstruktion von Menschenrechtsverbrechen beschäftigt.

Stiftung für Frieden, Nachhaltigkeit und eine gerechte Welt
Die Right Livelihood Stiftung in Stockholm ehrt seit über 40 Jahren Menschen und Organisationen, die sich für Frieden, Nachhaltigkeit und eine gerechte Welt einsetzen. Mehrere Alternative Nobelpreisträger, darunter der weißrussische Dissident Ales Bjaljazki, erhielten später den Friedensnobelpreis.

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