Beispiellose Dürre
Sizilien: Millionen Bürger trifft Wasserknappheit
Auf Sizilien hat sich die Wasserknappheit weiter verschärft, wodurch laut Behörden etwa zwei Millionen der insgesamt fünf Millionen Bewohner der italienischen Mittelmeerinsel betroffen sind. Um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen, plant die Regionalregierung verstärkt den Einsatz von Meerwasserentsalzungsanlagen.
„Angesichts des Klimawandels müssen wir uns mit der Frage der Aufbereitung von Meerwasser befassen. Länder wie Dubai und die Arabischen Emirate haben es getan, sie leben davon, weil es dort nie regnet. Ich denke, dass Sizilien anfangen muss, sich mutig, aber mit Überzeugung mit der Lösung des Problems durch die Nutzung von Meerwasser, Entsalzung und großen Trinkwasseranlagen zu befassen“, sagte der Präsident der Region Sizilien, Renato Schifani.
Stauseen sind auf der Insel fast leer
Sogar in der Hauptstadt Palermo, wo man bis zuletzt versucht hat, Wasserrationierung zu vermeiden, bleiben die Wasserhähne an mehreren Stunden des Tages trocken. In der Gegend der Stadt Agrigent im Westen der Insel wird das Trinkwasser mit Tankschiffen geliefert. Besser sieht es im Osten Siziliens aus, wo man vor allem in der Gegend um Catania auf das Grundwasser am Vulkan Ätna zählen kann.
Ganze Obstgärten aufgegeben
Die sizilianischen Landwirtschaftsbetriebe haben mit der schlimmsten Wasserkrise aller Zeiten zu kämpfen, sodass ganze Obstgärten aufgegeben werden mussten. Der Produktionsschaden wird von Experten auf fast 313 Millionen Euro geschätzt, was etwa 74 Prozent der normalen Produktion entspricht. Die Schäden wurden auf 60 Prozent bei Hülsenfrüchten, 70 Prozent bei Getreide und 80 Prozent bei Futterpflanzen geschätzt.
1,38 Milliarden Euro will die Regierung in Rom bereitstellen, um die Wasserverluste der veralteten italienischen Aquädukte zu verringern, wobei der Schwerpunkt auf dem Süden liegt. 2,7 Milliarden Euro werden für die Modernisierung und den Ausbau der nationalen Wasserinfrastrukturen lockergemacht.
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