Welttierschutztag

So können wir jeden Tag für Tierschutz sorgen

Tierecke
04.10.2024 06:40

Der heutige Welttierschutztag soll uns wieder in Erinnerung rufen, dass wir nicht alleine auf diesem Planeten leben. Alle Lebewesen haben Schutz verdient, und jeder von uns kann seinen Beitrag dazu leisten.

Österreich gilt immer noch als Vorzeigeland in Sachen Tierschutz, in unserer Verfassung ist dieser sogar als Staatsziel verankert. Auch anhand von Zuschriften unserer Leser ist erkennbar, wie wichtig dieses Thema ist und wie sehr die traurigen Fälle von Tierleid die Menschen beschäftigen.

Es ist Kernaufgabe der „Krone“-Tierecke, darüber zu berichten, wenn Tiere schlecht behandelt oder missbraucht werden. Wir gehen unzähligen Hinweisen nach, wenn sich die Vorwürfe erhärten und berichten darüber.

Gemeinsam bewegt man etwas
Es ist wichtig, dass Tierfreunde gemeinsam an einem Strang ziehen, Missstände aufdecken und ihre Stimme für Tiere erheben. Denn wenn „miese Machenschaften“ wie etwa illegaler Welpenhandel im Verborgenen bleiben, wird sich nichts ändern. Damit sich etwas ändert, braucht es auch den Weg ins Bewusstsein der Menschen.

Anhand von sechs Beispielen möchten wir zeigen, wo jeder ansetzen kann, um Tierschutz voranzutreiben. Denn auch kleine Taten können oft großes bewirken!

(Bild: stock.adobe.com/vvvita)

1. Besseres Miteinander – Hunde haben einen festen Platz
Hunde sind aus unserer Gesellschaft keinesfalls wegzudenken! Sie halten uns fit und sind gut für unsere Psyche. Doch die Gräben zwischen Hundehaltern und Menschen ohne Hund sind tief. Aktuelles Beispiel sind schwere Beißvorfälle – teils mit tödlichem Ausgang – die dafür gesorgt haben, dass einige sich Hunden nur noch ängstlich begegnen. Als Hundehalter ist es Ihre Aufgabe, dem entgegenzuwirken und ihren Vierbeiner artgerecht auszulasten. Hunde müssen so erzogen und geführt werden, dass sie keine Gefahr für andere darstellen. Denn wenn es so weitergeht, kippt die Stimmung leider bald.

Poland | 2021 10 27 | Mink Farm in Poland. (Bild: © FOUR PAWS)
Poland | 2021 10 27 | Mink Farm in Poland.

2. Mode – Pelz ist untragbar
Nicht nur beim Einkauf von Kosmetika macht Ihre Entscheidung einen Unterschied, sondern auch bei der Kleidung: Mehr als 100 Millionen Tiere werden jedes Jahr auf Pelzfarmen ermordet – darunter auch Hunde, Katzen und Kaninchen. Es gibt keine humane Art, Tiere wegen ihres Pelzes zu töten. Die Methoden sind immer brutal. Bitte seien Sie sich auch bewusst, dass für jeden kleinen Pelzbesatz an Kapuzen, Hauben oder sonstigem Mode-Accessoires ein Tier qualvoll sterben musste.

(Bild: TierQuarTier)

3. Haustiere – sind Partner!
Wohin die unüberlegte Anschaffung eines Haustiers führt, zeigt uns gerade die Situation in den Tierheimen. Denn dort landet so mancher Vierbeiner, der als lustiger Zeitvertreib während der Lockdowns angeschafft wurde. Vor dem Haustierkauf gilt es einiges zu beachten! Laufende Kosten und Tierarztrechnungen können schnell ein Loch ins Budget fressen und man muss sich bewusst sein, dass man bei Hund und Katze mindestens die nächsten zehn Jahre Verantwortung trägt. Wenn Sie ihre Entscheidung treffen, dann bitte nicht nach optischen Kriterien oder weil es sich gerade um ein „Schnäppchen“ handelt. Qualzüchtungen (etwa Mops) und illegaler Welpenhandel produzieren Tierleid am laufenden Band.

(Bild: Sepp Pail)

4. Fleischkonsum – Qualität statt Quantität
Fast täglich treffen Sie vor dem Supermarkt-Regal eine wichtige Wahl und es ist Ihnen vielleicht gar nicht bewusst, wie viel Macht Sie damit haben. Denn Ihr Einkauf ist auch immer ein Produktionsauftrag und entscheidet, wie gut es das Schwein, Rind oder Huhn in seinem Leben hatte. Es liegt also an uns allen, Fleisch den Stellenwert zu geben, den es früher hatte. Es kam nicht täglich auf den Tisch, aber dafür vom Bauern seines Vertrauens und aus guter, regionaler Haltung. Wer also vermeiden möchte, dass Tiere auf seinem Teller landen, die unter schlechten Bedingungen gehalten wurden, muss umdenken. Besser weniger oft, aber dafür beste Bio-Qualität aus Österreich!

(Bild: stock.adobe.com)

5. Wildtiere – verdienen unseren Schutz!
Wir alle beanspruchen immer mehr Lebensraum, und sind plötzlich verwundert, wenn ein Fuchs durch die Stadt wandert. Ein wenig mehr Bewusstsein für die Geschöpfe in der freien Wildbahn wäre eine große Hilfe für Flora und Fauna! Das fängt bei naturnahem gärtnern an, wo nicht jeder Grashalm mit dem Mäh-Roboter gestutzt wird, oder Millionen Insekten mit 250 km/h vom Laubbläser vernichtet werden. Und es endet damit, wie wir uns selbst in der Natur verhalten. Im nahenden Winter hat das Wild einen regelrechten Überlebenskampf, wenn wir zum Jahreswechsel gedankenlos Raketen in die Luft schießen oder Skitouren in Schutzzonen absolvieren. Mit Umsicht und Rücksicht für die Bewohner von Feldern, Wiesen und Wäldern gehen Sie mit gutem Beispiel voran!

(Bild: stock.adobe.com/aleks - stock.adobe.com)

6. Urlaub und Freizeit – Nicht auf Kosten der Tiere!
Elefantenreiten in Thailand, Schwimmen mit Delfinen in der Türkei, Löwenbaby streicheln in Südafrika oder Stierkampf in Spanien: Hinter vielen Touristenattraktionen steckt pure Tierquälerei. Elefanten werden beispielsweise schon als Jungtiere brutal misshandelt, um sie gefügig zu machen. Auch zahlreiche Shows und Veranstaltungen mit Tieren bedeuten unermessliches Leid. Bei Stierkämpfen etwa werden Tiere vor dem Spektakel bewusst gereizt. Die eingesetzten Methoden reichen von Schlägen gegen die Nieren, über das Bohren von Nadeln in die Geschlechtsteile, bis hin zur Verabreichung von orientierungslos machenden Medikamenten. Stichwort Artenschutz: Ob Korallen, Reptilien, traditionelle Medizinprodukte oder Tropenholz-Schnitzereien – von vielen tierischen Mitbringseln sollte man bitte auch die Finger lassen!

(Bild: Reinhard Holl, Krone KREATIV)
Kommentar
Politik für Mensch und Tier

Der Koalitionspoker ist entfacht. Wie weit oben Tierschutz auf der Agenda der zukünftigen Regierung ist, steht in den Sternen. Im Wahlkampf haben sich die drei Großparteien dazu eher bedeckt gehalten und anderen Themen den Vorrang gegeben. Doch Tierschutz ist eine wichtige Angelegenheit, die in all unseren Lebensbereichen Einzug hält. Man muss gar kein eigenes Tier besitzen, um für das Wohl anderer Lebewesen zu sorgen. 

Alleine die Frage nach den jeweiligen Konsumgewohnheiten, kann widerspiegeln, wie wichtig jemandem Tierwohl ist. Denn wenn ich etwa gedankenlos das Gasthaus mit dem billigsten Schnitzelangebot auswähle, muss ich damit rechnen, dass das Tier eher nicht aus einem österreichischen Betrieb kommt. Es hat wahrscheinlich sein Leben in einem engen Stall ohne Tageslicht in einem holländischen Mastbetrieb gefristet und wurde in Turbo-Zeit zur Schlachtreife gebracht. 

Doch was wäre, wenn der Gast auf der Speisekarte den Zusatz lesen könnte, woher das Fleisch am Teller stammt und unter welchen Bedingungen es produziert wurde? Dann würde vielen der Appetit vergehen und ein Umdenken einsetzen. Eine Kennzeichnungspflicht von Herkunft und Haltung in der Gastronomie – wie auch im Lebensmittelhandel – wäre der richtige Schritt! Ob die nächste Regierung mutig genug ist, diesen Weg zu gehen, wird sich hoffentlich bald zeigen

Ihre Maggie Entenfellner



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