Polit-Rebell aus dem Wienerwald lädt zur Bürgerversammlung. Seine Forderungen sind aber entweder schon erfüllt – oder nicht im Einflussbereich der Gemeinde. Es hagelt Kritik.
Robert Marschall ist politisch wahrlich kein unbeschriebenes Blatt: Er gründete einst die EU-Austrittspartei, wollte 2016 sogar Bundespräsident werden und zeichnet neben mehreren Anti-Corona-Initiativen auch für das Volksbegehren „Nehammer muss weg“ verantwortlich. Aktuell dürften seine Ambitionen in der Volksvertretung aber niedriger gesteckt sein: Mit der Bürgerliste „Begab“ rittert er um Stimmen bei der anstehenden Gemeinderatswahl in Gablitz, Bezirk St. Pölten.
Mobilfunkmanager gegen Funkmasten
Für Dienstag, dem 15. Oktober, lädt der Polit-Rebell nun nämlich per Flugblatt zum Treffen in seine Heimatgemeinde. Mit einigen konkreten Forderungen im Gepäck: So spricht sich Marschall dafür aus, kein Bauland mehr im Hochwasserschutzgebiet zu widmen. Einerseits ist das in dezidierten Flutgebieten ohnehin untersagt, andererseits herrscht seit 2023 eine komplette Bausperre in dem Wienerwaldort. Außerdem spricht sich der ehemalige Mobilfunk-Manager nun vehement gegen die Errichtung von 5G-Funkmasten in der Gemeinde aus – eine Angelegenheit, die allerdings überkommunal entschieden wird.
Ein Hauch von Verschwörungstheorie
Und auch auf seinen Wunsch nach weniger Fluglärm und „Chemtrails“ – eine unter Verschwörungstheoretikern beliebte und von der Wissenschaft nicht nur widerlegte, sondern weithin belächelte Auffassung, wonach Düsenjets gefährliche Chemikalien in den Himmel sprühen würden – hat der Gemeinderat von Gablitz eher nur wenig Einfluss. Auf die Forderung nach mehr Bürgernähe reagiert auch Bürgermeister Michael Cech (ÖVP) verschnupft und sagt: „Gablitz gilt als die Bürgerservice-Gemeinde schlechthin!“
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