14 Min. vor Untergang
Neues Bayesian-Foto widerlegt Theorie zu Unglück
Das Rätsel um die vor Sizilien gesunkene Mega-Segeljacht Bayesian ist noch immer nicht gelöst. Ein neu aufgetauchtes Foto, das wenige Minuten vor dem Unglück gemacht wurde, soll nun zumindest eine Theorie, warum das Schiff so schnell gesunken ist, widerlegen.
Das Foto wurde von der Jacht Sir Robert Baden Powell aus geschossen – die Besatzung dieses Topsegelschoner rettete viele Personen, nachdem die Bayesian Mitte August in den Fluten versunken war. Der Zweimaster, der das Unwetter gut überstanden hatte, ankerte nur rund 100 Meter entfernt von der Luxusjacht.
Keine Türen auf Foto offen
Nach dem Unglück wurde vermutet, dass die Besatzung der Bayesian vielleicht die große Tür an der hinteren Backbordseite offen gelassen hatte und das 56 Meter lange Schiff deshalb so schnell gesunken sei. Das Foto, das in einer am Donnerstag ausgestrahlten Dokumentation auf ITV veröffentlicht wird, widerlegt diese Theorie.
In diesem Beitrag ist das „Beweisfoto“ der Bayesian zu sehen:
Das Bild soll Karsten Borner, der Kapitän der Sir Baden Powell, 14 Minuten bevor die Bayesian unterging, geschossen haben. Er erklärte gegenüber dem Magazin „Der Spiegel“, dass er sich über die wiederholten Versuche der Werft, der Besatzung die Schuld an dem Unglück zuzuschieben, enttäuscht sei. Perini Navi hatte die Bayesian als „unsinkbar“ vermarktet. Sein Ärger sei gewachsen, als der Werft-Eigentümer behauptet habe, die Besatzung müsse Türen oder Luken offen gelassen haben.
Kapitän dachte erst: „So etwas Großes verschwindet nicht in einer Minute“
In der ITV-Dokumentation erinnerte sich Kapitän Borner auch an die schrecklichen Momente, als die Megajacht in den Fluten versank. „Mein erster Maat sagte: ,Sie ist weg, sie ist gesunken‘, und ich lachte ihn aus und sagte, so etwas Großes verschwindet nicht in einer Minute. Er hatte recht“, erzählte der Schiffsführer.
Bilder von dem Einsatz nach dem Unglück:
Schwierige Bergung: „Mädchen war hinter Matratze verborgen“
Der italienische Feuerwehrmann Fabio Paoletti, der nach den Leichen im gesunkenen Schiff tauchte, berichtete von dem schwierigen Einsatz. Besonders schwierig sei es gewesen, Hannah, die Tochter des Tech-Milliardärs Mike Lynch, zu finden. „Das Mädchen war ganz hinten im letzten Raum. Sie war klein und hinter einer Matratze verborgen, deshalb dauerte es länger, bis wir sie fanden“, erklärte der Helfer.
Die Bayesian, deren Wert vor dem Unglück auf rund 30 Millionen Euro geschätzt wurde, soll aus ihrem feuchten Grab in 56 Metern Tiefe geborgen werden, die Pläne für diese knifflige und kostspielige Aktion sollen in den nächsten Wochen fertiggestellt sein. Es sollen Auftriebskörper oder ein Kran zum Einsatz kommen.
Sieben Todesopfer
Bei dem Unglück kamen sieben Menschen ums Leben. Unter den Todesopfern waren neben dem Milliardär Mike Lynch und seiner Tochter Hannah Lynch auch der Manager der Investmentbank Morgan Stanley International, Jonathan Bloomer, seine Frau Anne Elizabeth, der Anwalt Chris Morvillo und dessen Frau Nada. Der Großteil der zehnköpfigen Besatzung konnte sich aus dem Schiff retten, nur Bordkoch Thomas Recaldo starb.
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