14 Min. vor Untergang

Neues Bayesian-Foto widerlegt Theorie zu Unglück

Ausland
03.10.2024 15:19

Das Rätsel um die vor Sizilien gesunkene Mega-Segeljacht Bayesian ist noch immer nicht gelöst. Ein neu aufgetauchtes Foto, das wenige Minuten vor dem Unglück gemacht wurde, soll nun zumindest eine Theorie, warum das Schiff so schnell gesunken ist, widerlegen. 

Das Foto wurde von der Jacht Sir Robert Baden Powell aus geschossen – die Besatzung dieses Topsegelschoner rettete viele Personen, nachdem die Bayesian Mitte August in den Fluten versunken war. Der Zweimaster, der das Unwetter gut überstanden hatte, ankerte nur rund 100 Meter entfernt von der Luxusjacht. 

Keine Türen auf Foto offen
Nach dem Unglück wurde vermutet, dass die Besatzung der Bayesian vielleicht die große Tür an der hinteren Backbordseite offen gelassen hatte und das 56 Meter lange Schiff deshalb so schnell gesunken sei. Das Foto, das in einer am Donnerstag ausgestrahlten Dokumentation auf ITV veröffentlicht wird, widerlegt diese Theorie. 

In diesem Beitrag ist das „Beweisfoto“ der Bayesian zu sehen:

Das Bild soll Karsten Borner, der Kapitän der Sir Baden Powell, 14 Minuten bevor die Bayesian unterging, geschossen haben. Er erklärte gegenüber dem Magazin „Der Spiegel“, dass er sich über die wiederholten Versuche der Werft, der Besatzung die Schuld an dem Unglück zuzuschieben, enttäuscht sei. Perini Navi hatte die Bayesian als „unsinkbar“ vermarktet. Sein Ärger sei gewachsen, als der Werft-Eigentümer behauptet habe, die Besatzung müsse Türen oder Luken offen gelassen haben.

Kapitän dachte erst: „So etwas Großes verschwindet nicht in einer Minute“
In der ITV-Dokumentation erinnerte sich Kapitän Borner auch an die schrecklichen Momente, als die Megajacht in den Fluten versank. „Mein erster Maat sagte: ,Sie ist weg, sie ist gesunken‘, und ich lachte ihn aus und sagte, so etwas Großes verschwindet nicht in einer Minute. Er hatte recht“, erzählte der Schiffsführer.

Bilder von dem Einsatz nach dem Unglück:

Schwierige Bergung: „Mädchen war hinter Matratze verborgen“
Der italienische Feuerwehrmann Fabio Paoletti, der nach den Leichen im gesunkenen Schiff tauchte, berichtete von dem schwierigen Einsatz. Besonders schwierig sei es gewesen, Hannah, die Tochter des Tech-Milliardärs Mike Lynch, zu finden. „Das Mädchen war ganz hinten im letzten Raum. Sie war klein und hinter einer Matratze verborgen, deshalb dauerte es länger, bis wir sie fanden“, erklärte der Helfer.

Die Bayesian, deren Wert vor dem Unglück auf rund 30 Millionen Euro geschätzt wurde, soll aus ihrem feuchten Grab in 56 Metern Tiefe geborgen werden, die Pläne für diese knifflige und kostspielige Aktion sollen in den nächsten Wochen fertiggestellt sein. Es sollen Auftriebskörper oder ein Kran zum Einsatz kommen. 

Sieben Todesopfer
Bei dem Unglück kamen sieben Menschen ums Leben. Unter den Todesopfern waren neben dem Milliardär Mike Lynch und seiner Tochter Hannah Lynch auch der Manager der Investmentbank Morgan Stanley International, Jonathan Bloomer, seine Frau Anne Elizabeth, der Anwalt Chris Morvillo und dessen Frau Nada. Der Großteil der zehnköpfigen Besatzung konnte sich aus dem Schiff retten, nur Bordkoch Thomas Recaldo starb.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt