Mit 1. Jänner 2025 kommt der Pfand auf Plastikflaschen und Getränkedosen – Leergebinde ist dann bares Geld wert und muss gesammelt werden. Das stellt die Betreiber von kleinen Imbiss-Buden vor Platzprobleme und sie befürchten auch einen nicht unerheblichen Mehraufwand.
„Das wird eine Katastrophe!“, stöhnt „Bosnakönig“ Jürgen Auinger und meint damit die Rücknahme der ab 1. Jänner 2025 pfandpflichtigen Dosen und Plastikflaschen. Während der Einzelhandel dem Vernehmen nach gut auf das Inkrafttreten der Verordnung vorbereitet sei, sehen die Imbiss-Betreiber dem Jahreswechsel mit gemischten Gefühlen entgegen.
Nur vier Quadratmeter
„Ich bin nicht gegen Umweltschutz, aber mein Stand hat vier Quadratmeter. Wie soll ich das logistisch schaffen“, so Auinger, der einen Würstelstand am stark frequentierten Taubenmarkt in Linz betreibt. Denn während Plastik- und Dosenmüll bisher klein zusammengedrückt im Müll gelandet war, dürfen die Pfandgebinde nur im „Originalzustand“ zurückgegeben werden.
Mehraufwand befürchtet
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Lieferanten das entsorgen“, sagt Auinger, „das werde ich wohl selber im nächsten Geschäft machen müssen.“ Er rechnet mit einem Mehraufwand von rund sechs Stunden pro Woche, „was mir keiner zahlt“. Was auch Spartenobmann Gerold Royda kritisiert, der seit Bekanntwerden der Verordnung dagegen Sturm läuft.
„Es wird spannend“
„Wir haben gleich gemeldet, dass es zu Problemen kommen wird. Wo sollen die Imbiss-Betreiber die Flaschen und Dosen lagern? Wer holt sie ab und wie oft? Lagern, Pfandgebühr ausgeben, alles Mehraufwand, der mit der Manipulationsgebühr nicht gedeckt ist“, erklärt Royda.
Kleinbetriebe sollen von der Rücknahmepflicht ausgenommen und Betreiber angemessen für Mehraufwand entschädigt werden.
Gerold Royda, Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft
Auch für Christoph Baur (56), Inhaber der drei oberösterreichischen Leberkas-Pepi Filialen, liegt noch viel im Unklaren: „Es wird sicher spannend, ich habe aber noch keine Infos dazu von meinen Lieferanten bekommen.“ Er rechnet mit einer Übergangsfrist und damit, dass man das anfängliche Problem „in den Griff bekommen wird“.
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