Dank EM-Titel

Speerwerferin Hudson ist Sportlerin des Jahres!

Sport-Mix
03.10.2024 21:45

Speerwerferin Victoria Hudson ist für ihren EM-Titel in Rom mit der Auszeichnung „Sportlerin des Jahres“ 2024 in Österreich bedacht worden!

In der von der Sportjournalistenvereinigung Sports Media Austria (SMA) durchgeführten Wahl um den NIKI setzte sie sich mit 676 Punkten vor Ski-Ass Cornelia Hütter (652) und Kletterin Jessica Pilz (562) durch.

Leichtathletin Hudson wurde mit 56 ersten Plätzen bedacht – Hütter, die im März beim Weltcup-Finale in Saalbach-Hinterglemm die Abfahrtskugel gewonnen hatte, mit 46 sowie die Olympia-Bronzene Pilz mit 30. Für Hudson ist es die erste Auszeichnung dieser Art, sie folgt auf Skispringerin Eva Pinkelnig. Als zuvor letzte Leichtathletin war im Jahr 2020 Mehrkämpferin Ivona Dadic in Österreich „Sportlerin des Jahres“ geworden.

Victoria Hudson (Bild: Thomas Windestam)
Victoria Hudson

Sternstunde in der heimischen Leichtathletik
Keine Frage: Heuer ist Speerwerferin Hudson der Durchbruch auf großer Bühne gelungen. Von Rückenproblemen und Erkrankungen unbeeindruckt verbesserte sie am 22. Mai in Eisenstadt mit 66,06 m den von ihr gehaltenen ÖLV-Rekord. Als Europas Jahresbeste und Topfavoritin behielt sie am 11. Juni im Olympiastadion von Rom die Nerven und sorgte mit dem Gold-Gewinn bei der EM für eine Sternstunde in der heimischen Leichtathletik.

Es war das erste ÖLV-Gold bei einer EM seit Ilona Gusenbauer im Hochsprung 1971 in Helsinki, das dritte insgesamt. Sie sei zwar die Beste des Jahres in Europa, aber das sei die Papierform und nicht das reale Leben, hatte Hudson nach dem Coup überglücklich, aber immer noch ungläubig gemeint.

„Leben besteht nicht daraus, dass ich bei Olympia gut bin!“
Dass es eben trotz Topform auch anders ausgehen kann, bekam sie im Hochsommer in Paris bei den Olympischen Spielen in aller Härte zu spüren. Als 20. der Qualifikation verpasste Hudson den Einzug in das Finale der besten zwölf. „Mein Leben besteht nicht daraus, dass ich bei Olympia gut bin. Natürlich ist das das Ziel, aber wenn es nicht so ist, bin ich ja nicht eine halbe Person, sondern dennoch ein ganzer Mensch“, versuchte sie sich zu trösten.

Als Vierte beim Diamond-League Meeting in Brüssel Mitte September gab es für Hudson einen versöhnlichen Saisonabschluss. In der Jahresweltbestenliste steht die 28-Jährige immer noch auf Rang vier.

„Perfektes Umfeld für Medaillen in der Zukunft!“
Die Tochter eines nach Österreich übersiedelten Engländers, mit dem sie in jungen Jahren viel Cricket gespielt hatte, trainierte seit 2016 mit Elisabeth Eberl. Coach der beiden war vorher Gregor Högler gewesen, der ehemalige Speerwerfer und WM-Zehnte von Athen 1997. Nach dem Karenzantritt Eberls nahm Högler Anfang 2023 wegen fehlender anderer Optionen Hudson in das Team auf, das er rund um Diskuswurf-Rekordler Lukas Weißhaidinger aufgebaut hatte.

Victoria Hudson (Bild: GEPA pictures)
Victoria Hudson

„Schon als Vicky klein war, bin ich damals nach Kaisersteinbruch gefahren und habe sie beim Training beobachtet“, erinnerte sich Högler. Sie sei einfach zu gut, um sie hängen zu lassen. Hudson sprach von einem „perfekten Umfeld für Medaillen in der Zukunft“.

Und die Erfolge stellten sich rasch ein, im Juni 2023 gewann Hudson Bronze bei den European Games in Chorzow, im August wurde sie Fünfte bei der WM in Budapest. 2024 folgten der größte Erfolg der Karriere und der NIKI als weiteres Glanzstück. „Das ist eine Auszeichnung, da hätte ich mir nicht erträumt, dass ich das jemals erleben darf.“ Die 28-Jährige war auf der Bühne beinahe von ihren Emotionen übermannt worden. „Oh mein Gott, es ist ganz arg. Wahnsinn, ich bin total nervös“, waren ihre ersten Worte.

Die Top-10 bei den Damen:
1. HUDSON Victoria (Leichtathletik) 676 Stimmen
2. HÜTTER Cornelia (Ski alpin) 652
3. PILZ Jessica (Klettern) 562
4. HÖLL Valentina (Mountainbike) 496
5. POLLERES Michaela (Judo) 471
6. ALEXANDRI Vasiliki (Synchronschwimmen) 415
7. PINKELNIG Eva (Skispringen) 196
8. MÖRZ Charlize (Turnen) 181
9. EGLE Madeleine (Rodeln/Kunstbahn) 149
10. DREIER Sarah (Skibergsteigen) 126

Gruppenbild mit allen Siegern und sonstigen Würdenträgern des Abends (Bild: GEPA pictures)
Gruppenbild mit allen Siegern und sonstigen Würdenträgern des Abends

Constantin Möstl ist „Aufsteiger des Jahres“
Ausgezeichnet wurden bei der Gala weiters in der Kategorie Behindertensport die Paralympics-Medaillen-Gewinner Natalija Eder (Speerwurf-Bronze) und Thomas Frühwirth (zweimal Handbike-Silber). Im Bereich Special Olympics gingen die Preise an Eisschnellläuferin Veronika Kaube und Alpinski-Ass Simon Berchtold.

Von den Sportfans zum Aufsteiger des Jahres gewählt wurde Handball-Tormann Constantin Möstl (Handball) sowie von einer Expertenjury Kletter-Coach Kilian Fischhuber als Trainerpersönlichkeit. Für den Sportmoment des Jahres sorgten die 3x3-Rollstuhl-Basketballer sowie das 3x3-Männer-Team mit EM-Gold in Wien. Sportler mit Herz wurde Nico Langmann. Ein Special-NIKI erging an Sports-Media-Austria-Ehrenpräsident Michael Kuhn.

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(Bild: KMM)



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