„Wichtige Einrichtung“

Poker um Reha-Zentrum: Kapfenberg prüft nun Kauf

Steiermark
03.10.2024 17:27

Das Kapfenberger Therapiezentrum soll an eine französische Investmentfirma verkauft werden. Das sorgt für Unbehagen. Doch die Kommunalpolitik hat noch einen Joker in der Hand – und könnte selbst zuschlagen.

„Meine Mutter hatte einen Schlaganfall, ich war damals jeden Tag dort und weiß, welche großartige Arbeit das Team leistet.“ Laut Matthäus Bachernegg, seit heuer SPÖ-Bürgermeister von Kapfenberg, wird man auch sonst niemanden in seiner Stadt finden, der ein schlechtes Wort über das neurologische Therapiezentrum (NTK) – spezialisiert auf Schlaganfall-Patienten - verliert. „Das Haus wird ausgezeichnet geführt.“

Die Pläne des bisherigen Mehrheitseigentümers Vamed, die Einrichtung – wie fast 20 weitere in Österreich – an die französische Investmentfirma PAI zu verkaufen, stoßen im Mürztal daher auf Skepsis. Vor allem, weil PAI bereits angekündigt hat, die Häuser in ein paar Jahren weiterzuverkaufen. Wer dann zum Zug kommt, steht völlig in den Sternen.

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Das Therapiezentrum ist für Kapfenberg ganz wichtig. Wir sind daher zu allem bereit, um es in der aktuellen Form erhalten zu können.

(Bild: Traby Jakob/Jakob Traby)

Bürgermeister Matthäus Bachernegg

Noch liegt kein Kaufangebot vor
„Wir wollen nicht, dass sich für die Mitarbeiter oder die Patienten etwas verschlechtert“, so Bachernegg. Daher überlegt die Stadt, die derzeit zehn Prozent der Anteile hält, von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen und das Therapiezentrum komplett (oder mit einem Partner) zu übernehmen. Sobald die Stadt ein Kaufangebot erhält, hat man drei Monate Zeit für die Entscheidung – noch liegt aber nichts vor.

Die möglichen Kosten will der Bürgermeister nicht nennen, aber: „Wir haben auch die Stadtwerke zurückgekauft, weil das wichtig war.“ Damals wurden mehr als sieben Millionen Euro auf den Tisch gelegt. Das NTK ist laut Bachernegg eine ebenso wichtige Einrichtung. Bei den Verhandlungen wird man wohl das Land ins Boot holen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Partei unser Vorhaben nicht unterstützen wird.“

Klar ist: Die Stadt will jedenfalls künftig Mehrheitseigentümer sein. Betreiben würde sie das NTK aber nicht selbst („das ist nicht unsere Kernaufgabe“), sondern sich dafür einen professionellen Partner holen.

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