Schon 28% positiv

Südafrika: “Sugar Daddies” verbreiten HIV unter Mädchen

Ausland
15.03.2013 12:30
Mindestens 28% der südafrikanischen Schulmädchen im Alter zwischen zehn und 14 sind HIV-positiv, wie Gesundheitsminister Aaron Motsoaledi am Mittwoch erklärte. Dabei seien nur vier Prozent der gleichaltrigen Buben HIV-positiv. "Es ist klar, dass es nicht die jungen Buben sind, die mit diesen Mädchen schlafen", so Motsoaledi. "Es sind alte Männer." Mit dem Trend, dass sogenannte Sugar Daddies Sex mit jungen Mädchen haben, müsse endlich Schluss sein.

"Wir müssen Stellung beziehen gegen Sugar Daddies, denn sie zerstören unsere Kinder", warnte Motsoaledi bei einer öffentlichen Versammlung in der Stadt Carolina eindringlich, berichtet "The Sowetan". Die Statistik habe seine "Seele zerstört", so der Minister.

Zusätzliche Gefahr drohe den Mädchen durch ungewollte Schwangerschaften. 94.000 Mädchen zwischen zehn und 14 Jahren seien 2011 schwanger geworden, berichtete Motsoaledi, doch das seien lediglich die offiziellen Zahlen. Einige davon seien HIV-positiv gewesen, auch Tuberkulose sei ein großes Problem. Etwa 77.000 Mädchen hätten Abtreibungen gehabt, so Motsoaledi. "Wir können nicht länger so leben. Wir müssen dem ein Ende setzen."

In Südafrika sind etwa sechs Millionen Menschen HIV-positiv, das sind zwölf Prozent der Bevölkerung. Allein im letzten Jahr starben über 260.000 Menschen im Land an Aids, die Krankheit ist damit für beinahe die Hälfte aller Todesfälle verantwortlich. Das Gesundheitsministerium hat daher in letzter Zeit vermehrt Programme ins Leben gerufen, um die Ansteckungsgefahr besonders unter Kindern zu verringern. So werden etwa freiwillige Tests angeboten und die Verteilung von Kondomen an Schulen vorgeschlagen.

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