Fragen und Antworten

Ich habe eine COPD: Was sollte ich darüber wissen?

Gesund
10.10.2024 00:01

Etwa 400.000 Menschen sind in Österreich an diesem Lungenleiden erkrankt. Rauchstopp ist bei vielen die wichtigste Behandlungsmaßnahme. Dr. Christian Mate, Arzt für Allgemeinmedizin, hat hier und auf KroneMED alle Informationen und Anlaufstellen für Betroffene parat.

Die Atmung ist ein wichtiger Teil unserer Lebendigkeit und wenn sie eingeschränkt ist, kann das Angst und Stress auslösen.WennSie an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden, oder Beschwerden haben, die Sie beunruhigen, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt.

Gut zu Wissen

Die Ursachen von COPD sind neben aktiven und passiven Zigrettenkonsum (darunter fallen auch E-Zigaretten und Vapes!) auch eine hohe Feinstaubbelastung sowie berufliche Belastungen. Die Symptome der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung sind neben chronischem Husten auch schleimiger Auswurf und Atemnot bei Belastung, welche sich mit Dauer auf den Alltag auswirkt. 

Hilfe kann bei COPD

  • kompletter Rauchverzicht,
  • körperliche Aktivität,
  • Ernährungsberatung sowie
  • Physiotherapie sein.

Eine medikamentöse Behandlung beinhaltet inhalative Arzneien zur Bronchienerweiterung, inhaltatives Kortison, schleimlösende Medikamente und eine Langzeit – Sauerstoff Therapie bei schweren Fällen. Neben Impfungen gegen Infektionskrankheiten wie Grippe, Pneumokokken sowie Covid-19 kann als Vorbeugung auch eine Osteoporose-Vorbeuguzng mit Vitamin D und Kalzium helfen. 

Wenn sich die Atemnot akut einstellt, sollten Sie sofort ärztliche Hilfe suchen (Rettung 144 bzw. in leichteren Fällen Gesundheitstelefon 1450 oder Ärztefunkdienst).

So hilft Ihr Allgemeinmediziner
Der Hausarzt spielt sowohl bei der Diagnose der chronischen Lungenerkrankung als auch in der langfristigen therapeutischen Betreuung der Betroffeneneine wichtige Rolle. Bei der COPD, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, kommt es zu einer Verengung („Obstruktion“) der Bronchien mit Atemnot, Husten und schleimigem Auswurf. Ursache ist in den meisten Fällen ein langjähriger Zigarettenkonsum in Kombination mit einer genetischen Veranlagung.

Auch Passivrauchen, Luftverschmutzung und berufliche Staubbelastung sind Risikofaktoren. Anders als beim Asthma schreitet die Verengung der Bronchien bei der COPD immer mehr voran. Dies kann aber durch die richtigen Maßnahmenpositiv beeinflusst werden. 

Sollten Symptome in der Nacht und/oder am Wochenede auftreten hilft Ihnen das Gesundheitstelefon 1450 bei gesundheitlichen Fragen. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdem unter kronemed.at informieren. Im Internet steht Ihnen zudem mit dem Gesundheitsportal unter gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung.

Wenn Ihr Hausarzt bei Ihnen Symptome feststellt, die auf eine COPD hinweisen, kann er Sie zur weiteren Abklärung zu einem Lungenfacharzt schicken.

Rauchen ist einer der Hauptverursacher von COPD.  (Bild: Sondem - stock.adobe.com)
Rauchen ist einer der Hauptverursacher von COPD. 

Ein Lungenfunktionstest gibt Aufschluss
Der Lungenfacharzt kann die Diagnose stellen, indem er bei Ihnen einen Lungenfunktionstest durchführt. Dabei atmen Sie mehrmals über ein Mundstück in ein sogenanntes Spirometer ein und aus – zunächst ruhig und schließlich auch tiefer und schneller. Dies ermöglicht unter anderemeine Beurteilung, wieviel Luft Ihre Lunge aufnehmen kann,wie ungehindert die Luft durch die Bronchien strömen kann und wie leistungsfähig Ihre Lunge insgesamt ist. Die Behandlung der COPD erfolgt hauptsächlich mit inhalativen Medikamenten, bei denen also der Wirkstoff direkt in die Lunge eingeatmet wird. Der Lungenfacharzt und in der Folge auch der Hausarzt können Ihnen auch zeigen, wie Sie den Ihnen verschriebenen Inhalator richtig verwenden. 

Bei schwerer bzw. rasch zunehmender Atemnot, schlechtem Gesamtzustand oder sich trotz Therapie verschlechtern der Symptomatik kann Sie Ihr Hausarzt in ein Spital überweisen. 

Weitere Anlaufstellen für Betroffene

  • Rehabilitationszentrum: Bei einem Reha-Aufenthalt können Sie Atemübungen zur Linderung der Beschwerden erlernen und Ihre körperliche Fitness verbessern. Ein Reha-Aufenthalt kann dazu beitragen, dass Sie trotz COPD eine gute Lebensqualität haben. Zu denMaßnahmenzählen ein auf Ihr jeweiliges Leistungsniveau abgestimmtes Fitnessprogramm, das Erlernen von speziellen Atemtechniken, Ernährungsberatung und psychologische Unterstützung. Bei vielen Patienten liegt zudem ein wesentlicher Schwerpunkt auf der Raucherentwöhnung.
  • Physiotherapeut: Ein auf Atemtherapie spezialisierter Physiotherapeut kann Ihnen zeigen, wie Sie trotz COPD möglichst gut leben können. Dazu gehören Atemübungen, passendes Training von Kraft und Ausdauer sowie Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit des Brustkorbes.
  • Apotheke: Ihre Apotheke ist, sowie Ihr Arzt, Ansprechpartner, wenn es um die Medikamenteneinnahme geht. Zudem können Sie sich über den Einsatz pflanzlicher Heilmittel beraten lassen. Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, sollte auch den Einsatz von rezeptfreien pflanzlichen Arzneimitteln vorab mit seinem Hausarzt besprechen.
(Bild: ROSSandHELEN photoqraphers)

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