Im Juli hat die EU-Kommission Strafzölle gegen chinesische E-Autos eingeführt. Diese bleiben nun langfristig. Bis 2029 sollen importierte E-Fahrzeuge teurer bleiben. Das beschloss die Mehrheit der europäischen Staaten.
Gegen die Entscheidung haben chinesische und auch deutsche Pkw-Hersteller lobbyiert. Doch ohne Erfolg: Die Mehrheit der EU-Staaten sprach sich am Freitag für weitere Strafzölle aus. Die Notwendigkeit ergibt sich durch die massiven Förderungen der chinesischen Regierung für E-Autos. Dadurch können diese extrem günstig und mitunter wettbewerbsverzerrend in Europa angeboten werden. Die im Juli eingeführten Zölle zeigten aber bereits eine Wirkung: Aus China importierte E-Autos (auch jene von Marken wie VW oder Volvo) sind seither um bis zu 40 Prozent teurer geworden.
Die neuen Zölle sollen ab November eingeführt werden. Dazwischen kommen könnte noch eine Einigung mit der chinesischen Regierung, die aber unwahrscheinlich ist.
Zölle unterscheiden sich je nach Hersteller
So sehen die Zölle aus: Je nach Hersteller sind sie unterschiedlich hoch, sie werden auf den „normalen“ Zoll von zehn Prozent aufgeschlagen. Das hängt davon ab, wie stark der chinesische Staat das jeweilige Unternehmen unterstützt und wo somit die Wettbewerbsvorteile am größten sind.
Bei der Marke SAIC sind es satte 35,3 Prozent, für Geely (Volvo) sind es 18,8 Prozent. Für Autos von BYD wird der Aufschlag bei 17 Prozent liegen. E-Autos von Tesla haben einen geringeren Satz von 7,8 Prozent, da sie nicht so massiv von der Regierung gestützt werden und auch nicht mit chinesischen Produzenten zusammenarbeiten(Joint Venture).
Auch VW, BMW und Mercedes sind von der Maßnahme betroffen, da sie mit chinesischen Partnern zusammenarbeiten. Hier dürften für aus China importierte Autos rund 21 Prozent anfallen.
Die deutschen Autobauer machten sich im Vorfeld massiv gegen die Verlängerung der Zollmaßnahmen stark. BMW äußerte sich bereits zu der Entscheidung: Das sei ein „fatales Signal“. Ein Handelskonflikt könnte am Ende nur mit Verlierern enden. Die Befürchtung ist, dass die Chinesen zurückschlagen und Vergeltungsmaßnahmen treffen, die die europäische Wirtschaft schwächen.
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