Polizei schlägt Alarm

Bombendrohung in Eisenstadt sorgte für Großeinsatz

Blaulicht - Burgenland
04.10.2024 16:17

Nachdem in den vergangenen Tagen Bahnhöfe in mehreren Bundesländern von Bombendrohungen betroffen waren, gehen die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden nach den Urhebern der Drohschreiben weiter. Am Freitag schlug die Polizei auch für den Eisenstädter Bahnhof Alarm.

Nach sieben Großeinsätzen der Polizei in weiten Teilen des Landes erreichte nun auch den Eisenstädter Bahnhof eine Bombendrohung. Das Schema ist immer das gleiche: Bei der Landespolizeidirektion des jeweiligen Bundeslandes geht eine Drohung ein, wonach Sprengsätze auf Bahnhöfen deponiert worden seien – alle wurden per Mail versandt.

Evakuierung des gesamten Bahnhofgeländes
Die Drohung sei gegen 13.00 Uhr eingegangen, man nehme sie sehr ernst, wie die Burgenländer Polizei betont. Der Bahnhof wurde daraufhin evakuiert und Spezialkräfte seien an Ort und Stelle. Das Gelände wurde mit Sprengstoffspürhunden abgesucht. Der Einsatz lief bis kurz vor 14.00 Uhr noch. 

Kurz vor 16.00 Uhr wurde der Bereich dann wieder freigegeben, teilte die Landespolizeidirektion Burgenland mit. Zuvor war am Donnerstagabend beim Innsbrucker Haupt- sowie beim Westbahnhof eine ähnliche Drohung eingegangen. Beide Bahnhöfe wurden sofort durchsucht, gefunden wurde nichts, wie es von der Landespolizeidirektion Tirol heißt. Sperren seien darum nicht notwendig gewesen, man habe die Situation sofort klären können. Die Drohung sei wie in den vorherigen Fällen per E-Mail verschickt worden.

Im Einsatz waren unter anderem Sprengstoffexperten und Spürhunde. Die Ermittlungen hinsichtlich der Ausforschung des oder der Täter wurden vom Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung Tirol geführt. Ob ein unmittelbarer Zusammenhang mit den vorherigen Bombendrohungen bestand, könne man nicht mit Sicherheit sagen, es sei jedenfalls „nicht auszuschließen“, hieß es.

Bereits acht Großeinsätze in Österreich
Zuvor hatte es bereits Drohungen gegen die Bahnhöfe in Graz, Linz, Salzburg, St. Pölten, Klagenfurt, Bregenz und Innsbruck gegeben. Am Hauptplatz in Amstetten hatten zudem sechs verdächtige Pakete für eine großräumige Absicherung des Hauptplatzes gesorgt.

Das Innenministerium verwies stellvertretend für die im Fall der Serie von Drohungen federführende Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst auf die aktuell laufenden Ermittlungen. Fragen zu einem möglichen Täterprofil, einem Motiv sowie den Hintergründen müssten „aus ermittlungstaktischen Gründen“ vorerst offen gelassen werden, erklärte eine Sprecherin. Auch die Frage, ob am Freitag österreichweit noch weitere Drohungen eingingen, wollte die Sprecherin nicht beantworten.

Derartige Drohungen gegen öffentliche Einrichtungen „kämen immer wieder“ vor, wurde mitgeteilt. Wobei betont wurde: „Tatsächliche Anschläge auf Bahnanlagen und dergleichen mit Sprengstoff haben seit 1945 nicht stattgefunden“, heißt es aus dem Innenministerium.

Polizei warnt vor Trittbrettfahrern
Aufgrund des Inhaltes der Schreiben geht die Polizei derzeit davon aus, dass in allen Fällen derselbe Verfasser am Werk war. In Sicherheitskreisen wird inzwischen an der Ernsthaftigkeit der vermeintlichen Drohungen gezweifelt.

Nichtsdestotrotz warnten die Behörden auch am Freitag mögliche Trittbrettfahrern. Erst am Donnerstag hatte die niederösterreichische Polizei festgehalten, dass es sich bei solchen Straftaten keinesfalls um Kavaliersdelikte handle. Bei Ausforschung sei für die Verfasser eine Anklage wegen gefährlicher Drohung (Strafdrohung grundsätzlich bis zu einem Jahr) oder Landzwang (bis zu drei Jahre Strafdrohung) möglich, warnt Polizeisprecher Johann Baumschlager abschließend.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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