Das Grazer Theater im Bahnhof geht im Kultur- und Kongresshaus Knittelfeld auf Spurensuche und erkundet in gewohnter Manier am Sonntag ab 19 Uhr die Implosion der FPÖ im Jahr 2002.
Der vom damaligen FPÖ-Obmann Jörg Haider am Parteitag in Knittelfeld angezettelte Putsch, der zur Spaltung der Partei und zu jahrelangem Streit führte, hallt bis heute nach. „Es ist hier immer noch ein Thema, aber es tut nicht mehr weh“, sagt dazu Regisseur Ed. Hauswirth, der mit den Darstellern Rupert Lehofer und Zaid Alsalame am Originalschauplatz jenem Tag vor 22 Jahren nachspürt.
Wie immer hat das Team des Theaters im Bahnhof akribisch recherchiert, mit Menschen gesprochen, die sich gut erinnern und solchen, die bis heute schweigen (müssen), Experten gehört, und es zeigt auch damalige Medienberichte, die zeigen, wie ungenau unsere Erinnerungen sein können.
Aus der Sicht der Bühnentechniker
Als Protagonisten stehen an diesem Abend zwei Techniker auf der Bühne, einer davon mit Migrationshintergrund, die das Kultur- und Kongresshaus eigentlich für eine Veranstaltung fit machen sollen, aber immer wieder auf Spuren des Geschehenen stoßen.
„Wir begeben uns in den Bauch der Verführbarkeit“, sagt Regisseur Ed. Hauswirth, und: „Mir geht es darum, dass wir wissen, wo wir sind“. Damit ist wohl nicht nur Knittelfeld gemeint. „War dieser Putsch die Pubertät der FPÖ und Ibiza der Rausch eines Mittzwanzigers, so ist die Partei mit Kickl nun erwachsen und stabil geworden.“
Premiere hat „Spiel mir das Lied von Knittelfeld oder Die Pubertät der FPÖ“ – eine Koproduktion mit steirischer herbst und dem Festival „Communication24“ – am Sonntag, 6. Oktober, um 19 Uhr im Kultur- und Kongresshaus Knittelfeld. Zu sehen ist es dann noch zweimal am 26. Oktober und 2. November.
Teil des Programms ist übrigens eine Busfahrt samt Stadtführung durch eine ehemals rote Hochburg, die mittlerweile mehrheitlich blau wählt. Alle Informationen findet man auf der TiB-Webseite.
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