FIFA-Referee Maria Ennsgraber beendete nach dem Bundesliga-Spiel Austria – Dornbirn mit nur 32 Jahren ihre Schiedsrichter-Karriere. Mit der „Krone“ sprach die Oberösterreicherin über die Gründe, übertrumpfte Ziele und das teils derbe Vokabular im Fußball-Unterhaus.
Insgesamt war sie in 399 Spielen im Einsatz, verteilte 826 Gelbe, 32 Gelb-Rote und 28 Rote Karten. Nach dem Bundesliga-Kick Austria Wien – Lustenau/Dornbirn letztes Wochenende hängt Maria Ennsgraber ihre Pfeife aber für immer an den Nagel. „Die hebe ich mir wie die allererste Pfeife auf“, sagt Ennsraber. Die Gründe für das Karriereende mit nur 32 Jahren?
Einstieg in Selbständigkeit
„Die Zeit, die ich investieren müsste, um mich weiterhin auch körperlich fit zu halten, ist schon sehr intensiv. Da ich hoffentlich bald in die Selbstständigkeit starte, ändern sich einfach die Prioritäten“, so die Nußbacherin, die vor zwei Jahren als erste Oberösterreicherin zur FIFA-Schiedsrichterin aufstieg, als großes Talent galt und auch in der immer wieder raueren Unterhaus-Welt den Männern den Marsch blies.
„Ziele alle erreicht“
„Meine ursprünglichen Ziele habe ich alle erreicht, eigentlich wollte ich es nur bis in die Bezirksliga schaffen – da bin ich ein bisschen drüber hinausgeschossen“, lacht Ennsgraber, die 2022 ihr erstes OÖ-Liga-Duell pfiff und seit dem in der 3. und 4. Liga in 20 weiteren Spielen ihre Frau stand.
„Wird mir nicht fehlen“
Leicht hatte sie es nicht immer! „Ich musste mir den Respekt hart erarbeiten“, so Ennsgraber, die die zunehmende Verrohung der Gesellschaft auch am Fußballplatz wahrnahm. „Nur weil man es schon gewohnt ist, sollte man es trotzdem nicht als normal empfinden. Wer es für nötig empfindet, uns zutiefst zu beleidigen, der hat meist mehr Probleme mit sich selbst – das wird mir sicher nicht fehlen“, betont die Powerfrau. Was sie aber vermissen wird, ist „der Moment, wenn man vom Platz geht und weiß, dass man eine gute Leistung abgeliefert hat!“
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