Klubchef, Bundesgeschäftsführer, Nationalrat, Minister und nochmals Bundesgeschäftsführer – und jetzt? Wenn die Würfel richtig fallen, hat Norbert Darabos durchaus eine Chance auf einen Sitz im Parlament. Der Burgenländer lässt auf jeden Fall nicht locker.
Er hat für die Bundes-SPÖ höchst erfolgreich Wahlkämpfe geleitet, führte als ehemaliger Zivildiener später das österreichische Bundesheer an, Eurofighter-Dilemma hin oder her – Norbert Darabos ist in der Politik zu Hause.
Wenngleich es in seiner aktuellen Funktion als Burg-Manager und Präsident des Friedenszentrums in Stadtschlaining etwas ruhiger um ihn geworden ist, so könnte jedoch die Rückkehr des 60-Jährigen in ein hohes Amt kurz bevorstehen.
Darabos: Einzug bei SPÖ-Regierungsbeteiligung
Wenn sich die SPÖ als Koalitionspartner einen Platz in der Bundesregierung ausverhandeln kann, eröffnen sich für Darabos mit Listenplatz 15 durchaus gute Chancen auf ein Mandat im Nationalrat. Das würde unter anderem davon abhängen, wie viele vor ihm gereihte Kandidaten aus der eigenen Partei in die Regierung kommen oder womöglich unerwartet ein Landesmandat übernehmen. Die Frage ist auch, wie viele Bundesmandate die SPÖ überhaupt erhält. Darabos ist jedenfalls für neue Aufgaben gerüstet und einsatzbereit.
„Ich habe mich noch lange nicht zur Ruhe gesetzt“
„Auf X, früher Twitter, und Facebook halte ich mich mit Äußerungen zwar zurück. Aber ich bin noch immer durch und durch ein politischer Mensch und habe mich nicht zur Ruhe gesetzt“, sagt der einstige Verteidigungsminister, Landesrat und SPÖ-Bundesgeschäftsführer. Nicht nur das, was sich in Österreich tut, bewegt ihn. Den Burgenländer beschäftigen ebenso internationale Themen – wie die Pläne der EU punkto Erweiterung und die Rolle der UNO im Libanon.
Ich halte nichts von einer sofortigen Eingliederung der Länder Serbien sowie Bosnien und Herzegowina in die Europäische Union. Die Zeit ist nicht reif für das, was sich Brüssel vornimmt.
Norbert Darabos
SPÖ-Urgestein
Bild: GEORG HOCHMUTH
„Ich halte nichts von einer sofortigen Eingliederung der Länder Serbien sowie Bosnien und Herzegowina in die Europäische Union. Die Zeit ist nicht reif für das, was sich Brüssel vornimmt“, erklärt Darabos. Ernste Sorgen bereitet ihm, dass „über die Köpfe unserer Soldaten auf Friedensmission im Nahen Osten Raketen geschossen werden und es jetzt auch noch eine Bodenoffensive gibt“. Allein der Klang seiner Stimme gibt deutlich zu verstehen, Darabos’ Herz schlägt immer noch für die Politik. Wie es weitergeht, darf mit Spannung verfolgt werden. Polit-Kiebitze erwarten sich eine Überraschung.
27 Stimmen kosten Ex-Landwirtschaftsminister Berlakovich das Mandat
Der eine kommt (wahrscheinlich) zurück, der andere geht. Nikolaus Berlakovich nimmt Abschied vom Nationalrat. 27 Stimmen hatten der ÖVP auf das zweite Landesmandat gefehlt. Der frühere Landwirtschaftsminister und Langzeitabgeordnete: „Ich nehme es zur Kenntnis.“ Er kann sich zumindest über mehr als 10.000 Vorzugsstimmen freuen. „Gleichzeitig bin ich dankbar für elf Jahre, in denen ich mich für das Burgenland im Parlament einsetzen durfte.“
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