Straßen vor Radwegen:

Gute Mobilität liegt bei Bürgern an erster Stelle

Größere Distanzen: Vor allem in dörflichen Regionen herrscht ein Trend bei schnellen Verbindungen – ob Straße oder Öffi.

(Bild: WWF/Christian Lendl)

„Niederösterreich ist anders“ – bei einer Umfrage des NÖ Gemeindebundes taten sich überraschende Meinungen auf. Da man alle Regionen gleich bewertete, also vom kleinen Dorf bis zu Städten, könne man nicht alle Ergebnisse über einen Kamm scheren, so Präsident Pressl. Aber: „Manches war erwartbar, bei einigen Ergebnissen mussten wir aber schlucken.“

Mehr als doppelt so hohes Vertrauen als im Bund setzen Niederösterreicher in die Politik auf Gemeindeebene, (25 zu 52 Prozent), dementsprechend hoch sind aber auch die Erwartungen: „Es ist ein Spannungsfeld wegen oft fehlender Zuständigkeiten – darin liegt aber auch die Chance, dass man mit Engagement punkten kann“, fasst Gemeindebund NÖ-Präsident Johannes Pressl eine Studie des Instituts für Demoskopie zusammen.

Landbewohner und ihre Präferenzen bei Mobilität
Befragt wurden 2400 Landesbürger. So verschieden die Fragengebiete waren, so überraschend einige Ergebnisse: Während Investitionen in Straßen (66%) und in den Öffi-Ausbau 54% Zustimmung fanden, liegen Radwege mit 24 % ganz hinten auf der Skala. „Hier dominiert doch der ländliche Raum“, so Pressl, „da geht es um andere Distanzen.“

Wünsche an Bürgermeister und Gemeinde im Detail oft diffizil
Überraschend: Der Wunsch nach mehr Nahversorgern liegt mit 65 % Investitionszustimmung an erster Stelle, Wirtshäuser sind mit 36% nur einer Minderheit Gemeindegeld wert: „Zuhause ist es billiger, dieser Trend schlägt sich auch hier nieder“, so Meinungsforscher Christoph Haselmayer. Trotz des Mobilitätsschwerpunktes Straße ist der Bodenverschleiß den Landsleuten mit 54 % Anteil wiederum ganz und gar nicht egal: 57 % könnten sich sogar eine Leerstandsabgabe zur Ankurbelung der Ortszentren vorstellen. Pressl: „Die Managerqualitäten von Bürgermeistern werden immer gefragter . . . “