Rätsel ist gelöst

Verschwundener Kelch tauchte in Pfarrkanzlei auf

Der echte Tassilokelch steht im Stift Kremsmünster, wo Abt Ambros ein Auge auf den 1244 Jahre alten Kirchenschatz hat.

(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Er ist wieder da! War’s ein kleines „Wunder“, göttliche Fügung oder doch nur ein Versehen? Nach dem „Krone“-Bericht über das in der Pfarre Sandl verschwundene Tassilokelch-Replikat konnte Pfarradministrator Raphael Golianek Entwarnung geben.

„Wir haben wegen den Renovierungsarbeiten alles von der Kirche ins Pfarrheim übersiedelt. Dabei muss es geschehen sein, dass der Kelch verschwunden ist“, sagt Pfarradministrator Raphael Golianek. Am Donnerstag tauchte das teure Imitat im Wert von 4000 bis 5000 Euro in der Pfarrkanzlei in Sandl auf.

Im Bild der echte Kelch. Das Imitat ist wieder da.

(Bild: Wenzel Markus/Markus Wenzel)

Eventuell zu gut verpackt
Ob ein reuiger Sünder den wertvollen Kelch abgeliefert hatte oder sein Verschwinden wirklich infolge des Umzugs passiert war, lässt sich wohl nicht mehr klären. Der Sandler Bürgermeister Gerhard Neunteufel lag jedenfalls ganz richtig, als er Mittwochabend zur „Krone“ meinte: „Es kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass der Kelch im Zuge der Übersiedlung von der Kirchenbaustelle ins Pfarrheim-Provisorium noch sehr oder eventuell zu gut verpackt ist.“

Begehrte Beute
Ein Blick auf die Fahndungsseite des Bundeskriminalamts zeigt, dass liturgische Gegenstände offenbar eine beliebte Beute sind. So werden in Oberösterreich seit Juni 2022 zwei weitere Kelche, einer aus Messing und einer silber-vergoldet, vermisst.