Eine Baufirma blätterte für 5200 Quadratmeter in Top-Lage am Mondsee eine Rekordsumme hin. Hat der Käufer vor, auf dem attraktiven Grund Luxuswohnungen zu errichten? Diese Sorge geht im Ort um – und auch in der Landespolitik.
Der Grundstücksdeal im Süden Oberösterreichs ging bereits vor gut einem Jahr über die Bühne: Die Erbin einer Liegenschaft in allerbester Lage entschied sich, die Landwirtschaft samt 45.000 Quadratmetern Grund zu verkaufen. Der Bauernhof steht direkt am See, die Uferfläche ist mehr als 100 Meter lang – Immobilienspekulanten wissen, dass sie mit so einem Stück Land viel Geld machen können.
Allerdings: Zunächst hakte die Grundverkehrskommission ein, weil landwirtschaftliche Flächen nur an Käufer übergeben werden, die diese auch bewirtschaften. Der Deal wurde also angepasst, ein Filetstück – konkret das Seegrundstück mit 5200 Quadratmetern – herausgelöst. Dafür flossen rund sieben Millionen Euro, die ein Bauunternehmer aus dem Salzburger Flachgau hinblätterte. Alle fragen sich jetzt: Was hat der Immobilienentwickler mit der Fläche in Bestlage vor?
„Erlaubt eine Wohnbebauung“
In den Verkaufsunterlagen steht: „Die großzügige Fläche erlaubt eine Wohnbebauung von insgesamt 750m² Nettonutzfläche, verteilt auf zwei Gebäude.“
In St. Lorenz selbst gibt es jetzt die Sorge, dass ein Bau mit Luxuswohnungen an diesem schönen Ort entsteht. Diese Sorge teilt auch der Grüne Landtagsabgeordnete Rudi Hemetsberger, der solche Diskussionen vom Attersee kennt: „Das Problem ist, dass der Grund als landwirtschaftliche Nutzfläche ausgewiesen ist. Eine Bebauung ist also nur schwer möglich.“
Anfrage an Landesrätin
Hemetsberger will von Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) jetzt wissen, ob der Verkauf von der Grundverkehrsbehörde bewilligt wurde und ob sichergestellt werden kann, ob das Areal auch künftig land- und forstwirtschaftlich bewirtschaftet wird.
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