Bangen vor Jahrestag
Erneut nächtliche Luftangriffe Israels im Libanon
Israels Luftwaffe hat in der Nacht auf Samstag Ziele weit im Landesinneren des Libanon angegriffen. Demnach traf eine Drohne nahe der Hafenstadt Tripoli im Nordwesten eine Wohnung in einem palästinensischen Flüchtlingslager. Dem Vernehmen nach soll es Tote und Verletzte geben.
Es sei der erste Angriff dieser Art auf das Gebiet, seit Israel vor mehr als zwei Wochen seine Offensive begann, hieß es. Samstagfrüh war dann – nach Evakuierungsanordnungen durch die israelische Armee – über den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut eine Reihe von Explosionen zu hören.
Anführer von Al-Kassam-Brigade getötet
Bei einer Attacke auf ein palästinensisches Flüchtlingslager in der nordlibanesischen Stadt Tripoli wurde ein Anführer der Al-Kassam-Brigade, des militärischen Teils der Hamas, getötet. Said Atallah Alisei zusammen mit drei Familienmitgliedern ums Leben gekommen, berichten der Hamas nahestehende Medien. Von Israel gab es dazu keine Stellungnahme.
Greift Israel Atomanlagen des Iraks an?
Unterdessen herrscht im Nahen Osten kurz vor dem ersten Jahrestag des Massakers der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober nervöses Warten auf die angekündigte Vergeltung Israels für Irans kürzlichen Raketenangriff. Israel habe der Regierung von US-Präsident Joe Biden nicht zugesichert, dass ein möglicher Angriff auf die iranischen Atomanlagen vom Tisch ist, sagte ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums dem US-Fernsehsender CNN.
Biden hatte sich am Mittwoch gegen einen solchen Angriff ausgesprochen. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump widersprach ihm jetzt: „Seine Antwort hätte sein sollen: Zielt zuerst auf die Atomanlagen und macht euch über den Rest später Gedanken“, sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Fayetteville im US-Bundesstaat North Carolina.
Hisbollah feuerte erneut Raketensalve ab
Unterdessen geht der gegenseitige Beschuss zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee weiter. Israels Armee will die Hisbollah schwächen und von der Grenze vertreiben. Die Schiitenmiliz gab in der Früh eine Erklärung ab, wonach sie erneut eine Raketensalve auf den Norden Israels abgefeuert habe.
Am Freitag hatte die proiranische Miliz nach Angaben des israelischen Militärs etwa 220 Geschosse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet abgefeuert. Im Norden Israels heulten auch in der Nacht die Sirenen.
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