Angst vor Explosionen
Emirates verbietet jetzt Pager und Walkie-Talkies
Die Fluglinie Emirates aus Dubai hat ihren Passagieren die Mitnahme von Funkgeräten wie Pagern und Walkie-Talkies untersagt. Offenbar wird befürchtet, dass noch Restbestände der explodierten Hisbollah-Geräte im Umlauf sind. Zudem werden weitere Flüge ausgesetzt.
Allen Fluggästen, die auf Flügen nach, von oder über Dubai reisten, sei es „verboten, Pager und Walkie-Talkies in ihrem Gepäck oder in der Kabine mitzuführen“, hieß es in einer am Freitag veröffentlichen Erklärung der größten Fluglinie des Nahen Ostens mit Sitz in Dubai.
Angesichts der angespannten Lage in der Region verlängerte die Fluglinie Emirates zudem die Aussetzung ihrer Flüge in den Iran und den Irak bis zum 8. Oktober und in den Libanon bis zum 15. Oktober. Am Donnerstag hatte die Fluggesellschaft all ihre Flüge in den Iran, den Irak und nach Jordanien zunächst bis zum 5. Oktober gestrichen.
Im Libanon waren am 17. September hunderte Walkie-Talkie-Funksprechgeräte von Hisbollah-Kämpfern explodiert, nachdem bereits am Tag zuvor zeitgleich hunderte Funkempfänger, sogenannte Pager, von Hisbollah-Mitgliedern explodiert waren.
Pager und Walkie-Talkies nutzen eine eigene Funkfrequenz und gelten daher als zuverlässiger als Mobiltelefone. Anders als bei Handys kann die Kommunikation mit diesen Geräten schwerer zurückverfolgt, abgehört oder blockiert werden. Deshalb hatte die pro-iranische Hisbollah-Miliz die Funkgeräte eigens bestellt.
Geräte wurden mit Sprengstoff präpariert
Israel äußerte sich nicht zur Urheberschaft der Explosionen, bei denen 39 Menschen getötet und fast 3000 weitere verletzt wurden. Experten gehen davon aus, dass die explodierten Pager und Walkie-Talkies vom israelischen Geheimdienst mit Sprengstoff präpariert wurden, bevor sie an die Hisbollah geliefert wurden.
In den vergangenen Wochen hat sich der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah deutlich verschärft. Der Iran griff Israel am Dienstagabend zum zweiten Mal binnen sechs Monaten direkt mit Raketen an. Teheran reagierte damit nach eigenen Angaben auf die israelische Militäroffensive im Südlibanon gegen die Hisbollah-Miliz und die Tötung von deren Anführer Hassan Nasrallah.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu kündigte danach Vergeltung an. Seither laufen international Bemühungen, eine weitere Eskalation zu verhindern.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.