Fabian Kabas bestritt den Weg zu seinem Austausch-Semester in Portugal mit dem Rad. Reifenplatzer wurden auf der Strecke genauso zur Herausforderung wie die Verpflegung. 3318 Kilometer, 27.722 Höhenmeter und 112.286 Kilokalorien später erreichte der Grazer gemeinsam mit seinem Freund und Wegbegleiter Sebastiano Riebler Lissabon.
„Ich mache alle meine Wege mit dem Rad“, erzählt Fabian Kabas. „Früher war ich immer Rennrad fahren mit meinem Papa und 2018 habe ich schon eine Radreise mit drei Freunden nach Griechenland gemacht.“ Und so fasste der 25-jährige Student der TU Graz kurzerhand im Gespräch mit seiner Freundin den Entschluss, auch für zwei Austausch-Semester nach Lissabon mit dem Rad zu fahren. Im Rückblick eine Schnapsidee? „Man vergisst sehr schnell, dass man gelitten hat, und erinnert sich nur noch an die schönen Seiten wie das Freiheitsgefühl“, schmunzelt Fabian.
Reise durch fünf Länder
In den Monaten vor seiner Reise machte er neben seinem Master für „Biomedical Engeneering“ längere Tagestouren – „so 70 bis 150 Kilometer“. Aber nichts konnte ihn auf die 30 Tage lange Tour nach Portugal vorbereiten: Von Graz führte es Fabian nach Kärnten, Italien, über die Alpen nach Südfrankreich und nördlich der Pyrenäen schließlich über Spanien nach Portugal. 3318 Kilometer, 27.722 Höhenmeter und 112.286 Kilokalorien später sollte der Grazer Lissabon erreichen.
Doch er musste die Strecke nicht alleine bewältigen: Sein treuer Freund Sebastiano Riebler begleitete Fabian bis ans Ziel. „Ihm ist einmal die Kette gerissen und ich hatte Probleme mit meinem Antrieb – so konnten wir uns immer gegenseitig abschleppen“, erzählt der 25-Jährige. Die Route führte sie nicht immer nur über glatte Asphaltstraßen – „wir mussten sogar teilweise unsere Räder durch Bäche tragen“. Über weite Strecken war es zudem sehr heiß, „nur in den Alpen war es endlich mal kühl.“ Ihre Nächte verbrachten die beiden teils im Zelt, teils aber auch in Hotels, Pilgerstätten oder bei Bekannten.
Essen als Treibstoff
Eine erstaunlich große Herausforderung war die Ernährung am Weg. „Wir mussten täglich viermal so viel essen wie normal“, sagt Fabian. Und das oft während dem Fahren: „Irgendwann war essen nur noch Treibstoff“, lacht er. Zu bewältigen war der hohe Kalorienbedarf nur mit vielen Kohlenhydraten – Kekse, Müsliriegel, Softdrinks oder auch einfach weißer Zucker aufgelöst in Wasser mit Salz und Zitronensaft.
Umso überwältigender war es für Fabian, schließlich Lissabon zu erreichen. „Das notwendigste Gepäck habe ich am Rad mitgenommen, den Rest habe ich per Post um 35 Euro nachschicken lassen“, erzählt er. Auch mit seiner – sehr internationalen – Wohngemeinschaft in der portugiesischen Hauptstadt hatte er Glück. Seine grüne Anreise wurde über die Österreichische Agentur für Bildung und Internationalisierung mit mehreren Hundert Euro bezuschusst. Und die Rückreise? „Ich schließe nicht aus, mit dem Rad auch wieder heimzufahren“, sagt der 25-Jährige.
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