Kommentar

Die Brille

Sonja Schlingensiepen berichtet, was es Neues in Vorarlberg gibt.

(Bild: Krone Kreativ/Mathis Studio)

Liebe Leserinnen, liebe Leser, in genau einer Woche wird gewählt. Kaum jemand zweifelt daran, dass die ÖVP das Rennen um Platz 1 gewinnen wird. Alles andere wäre – in Anbetracht der Tatsache, dass die ÖVP 2019 bei satten 43,5, die FPÖ bei traurigen 13,9 Prozent lag – mehr als eine Überraschung. Wenn Markus Wallner von einem offenen Ausgang spricht, kann dies nur aus wahltaktischen Gründen sein – alles andere wäre eine politische Bankrotterklärung. Ja, die politische Landschaft hat sich verändert. Nicht nur die NEOS, die im Teich der ÖVP fischen, sind hinzugekommen. Auch die Kandidaten, deren Wähler und Wahlmotive sind andere. Vorbei sind die – zumindest aus Sicht der ÖVP – guten, alten Zeiten, zu denen die Absolute in Stein gemeißelt war. Wer nochmals auf die alten Zeiten zurückblicken will, dem sei der jüngste Beitrag von Robert Schneider ans Herz gelegt, in dem er sich an sein erstes und einziges Zusammentreffen mit Dr. Herbert Kessler erinnert. Eine nicht ganz unbedeutende Rolle darin spielt die fast legendäre Brille des Altlandeshauptmanns, der magische Kräfte zugesprochen werden. Die Weiterentwicklung eines solchen Augenglases, das dem Träger beständiges, kluges Handeln zum Wohle aller vorgibt, würde man sich in heutigen Zeiten wünschen. Dann wäre vermutlich wirklich klar, wen mal wählen sollte. Einen schönen Nichtwahl-Sonntag und eine gute Wahl bei der Wahl am kommenden Sonntag wünscht Ihnen, Sonja Schlingensiepen