Ein Wasservogel sorgte in Enns (Oberösterreich) für viel Aufsehen: Das Tier stürzte plötzlich mitten in einen privaten Garten ab. Experten gehen davon aus, dass eine Kollision mit einer Stromleitung für den ungewöhnlichen Absturz verantwortlich war.
Die Angst, dass einem der Himmel auf den Kopf fallen könnte, ist größtenteils unbegründet. Doch dass man unter freiem Himmel nie ganz sicher ist, stellte ein Ennser am Mittwoch fest. „Ich war schon am Weg in die Arbeit, als mich mein Nachbar anrief und mir mitteilte, in meinem Garten sei gerade ein Schwan abgestürzt!“ Der Grundstückseigentümer, der unerkannt bleiben will, kehrte sofort um, und alarmierte die Tierrettung, weil der schwer verletzte Vogel noch lebte. Leider verendete das majestätische Tier noch während des Telefonats.
„Tierleichen sollte man nie angreifen“
Die Polizei habe ihm zuerst noch geraten, dass er den Vogel zur Tierkadaververwertung bringe, „das hat er aber schlauerweise nicht gemacht“, lobt Christopher Böck vom OÖ Jagdverband. „Tierleichen sollte man nie angreifen, oder sich zu nahe hinbegeben. Einerseits könnte das Tier doch noch leben, und in Panik nach der Person schnappen. Andererseits könnte es einer Krankheit zum Opfer gefallen sein, die auch auf Menschen übertragbar ist.“
Entwarnung bei Vogelgrippe
Ein Kollege Böcks holte den Kadaver schlussendlich ab. Auf Vogelgrippe wurde er aber nicht überprüft: „Da gibt es derzeit eine Entwarnung. Ganz auszuschließen ist die Krankheit bei Wasservögeln aber nie – sollte es dort einen zweiten Fall geben, werden wir dem nachgehen“, so Böck. Der erfahrene Jäger geht eher davon aus, dass eine Kollision oder Verletzung den schönen Vogel zu Fall gebracht haben könnte.
Vögel stürzen normalerweise nicht einfach ab, nur bei Raubvögeln kommt das hin und wieder vor, wenn sie Gift erwischt haben. Am wahrscheinlichsten ist für mich, dass der Schwan etwa mit einer Stromleitung kollidiert, und dann noch etwas weitergeflogen ist, bevor es nicht mehr ging.
Ornithologe Stephan Weigl, Biologiezentrum
Dem stimmt auch Ornithologe Stephan Weigl vom Biologiezentrum zu: „Vögel stürzen normalerweise nicht einfach ab, nur bei Raubvögeln kommt das hin und wieder vor, wenn sie Gift erwischt haben. Auch Krankheit ist eher unwahrscheinlich, denn wenn ein Vogel so todkrank ist, versteckt er sich eher irgendwo, anstatt durch die Gegend zu fliegen.“ Medizinische Notfälle wie Herzinfarkte seien zwar nicht wirklich erforscht, aber auch nicht gänzlich auszuschließen. „Am wahrscheinlichsten ist für mich, dass der Schwan etwa mit einer Stromleitung kollidiert, und dann noch etwas weitergeflogen ist, bevor es nicht mehr ging.“
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