„Königsliga-Duell“:

Unerfahrenheit und Ausfälle als Handicap

Sport-Nachrichten
06.10.2024 07:00

Am Sonntag (17) kämpfen die beiden „Brest-Opfer“ beim ausverkauften Champions-League-Gipfel in Graz um das erste Ausrufezeichen in der Bundesliga-Saison. Aufmerksam verfolgt auch Ex-Nationalspieler Tomislav Kocijan den Gipfel seiner beiden Ex-Klubs, bei denen er sich mit Toren in der Königsliga Legendenstatus erworben hatte.

Viermal hat der Austro-Kroate Tomislav Kocijan für Österreichs Nationalteam gespielt, je zweimal war er Meister mit Sturm und Salzburg, vier Saisonen (1994/95 unter Baric, 98/99, 99/00 und 00/01 unter Osim) hat er in der Champions League absolviert. In 19 Partien für Sturm hat er viermal (Marseille 2, Zagreb, Panathinaikos) eingenetzt, in fünf für Salzburg einmal (Ajax).

Dass seine Ex-Arbeitgeber in der aktuellen Champions League bisher nur ein Eigentor (von Brest gegen Sturm) bejubeln durften, beide Teams noch keinen Punkt (Salzburg unterlag Sparta Prag 0:3 und Brest 0:4, Sturm verlor in Brest 1:2, dann gegen Brügge 0:1) erobern konnten, schmeckt dem 56-Jährigen, der seit Jahren beim Pharma-Konzern Kwidza arbeitet, natürlich ganz und gar nicht.

In der Königsliga kreuzte Tomi (l.) mit Manchester Uniteds legendärem Kapitän Roy Keane die Klingen. (Bild: Pail Sepp/Sepp Pail)
In der Königsliga kreuzte Tomi (l.) mit Manchester Uniteds legendärem Kapitän Roy Keane die Klingen.

Wo’s hapert? „Ich hab die Spiele in den Medien beobachtet“, sagt Tomi, „und es gibt einen großen Unterschied zu meiner Zeit in der Champions League. Damals hatten wir schon ein paar Jahre miteinander gespielt. Heute ist’s so, dass besonders Salzburg jedes Jahr drei bis fünf Spieler verkauft. Da kommen immer wieder junge Spieler dazu, denen die Erfahrung für die Champions League fehlt. Sturm hat im Moment mit Verletzungen zu kämpfen – in der Abwehr sind Wüthrich und im Mittelfeld Kapitän Gorenc-Stankovic nur schwer zu ersetzen. Aber auch wir haben unter Osim in den ersten beiden Jahren viel Lehrgeld bezahlt. Erst im dritten Jahr sind wir dann sogar in die Zwischenrunde gekommen.“

Unter Otto Baric (l.) spielte Kocijan für Salzburg in der Champions League und auch im österreichischen Nationalteam. (Bild: Pail Sepp)
Unter Otto Baric (l.) spielte Kocijan für Salzburg in der Champions League und auch im österreichischen Nationalteam.

Fazit: „Beide Teams brauchen ein paar Spiele Zeit. Immerhin ist das die königliche Liga, in der nur die Besten der Besten spielen. Aber dank neuem System dauert die Champions League sehr lange. Und jedes Spiel hat eigene Regeln. Dinamo Zagreb hat im ersten Spiel gegen Bayern 2:9 verloren, dann gegen Monaco ein 2:2 geholt. Und die starken Bayern haben jetzt gegen Aston Villa verloren.“

Bei Österreichs Klubfußball ortet er allerdings Aufholbedarf: „Das Nationalteam hat sich in den letzten Jahren enorm gesteigert, aber die Vereine hinken einige Kilometer hinterher!“

Was „Trainer Kocijan“ (der im Sommer bei Allerheiligen aufgehört hat und momentan pausiert) nicht schmeckt: „Leider ist es heutzutage Trend, dass nur noch mit Ausländern gespielt wird. Auch bei Manchester City spielen maximal zwei Engländer. Das gefällt mir nicht. Ich frage mich, wofür die zweiten Teams da sind. Weil die Vereine jährlich so viel wechseln, ist selbst bei mir das Interesse gesunken.“

Noch schlimmer aber für ihn: „Dass die tollen Sturm-Fans, die für mich die besten in Österreich sind, nach Klagenfurt fahren müssen, um die Champions League zu sehen, haben sie nicht verdient!“

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