Projekt „Frankenstein“

Formel-1-Ausstieg? Renault-Boss spricht Klartext

Plant Renault einen Verkauf von Alpine?

(Bild: AFP/APA/SIMON WOHLFAHRT)

Renault-Konzernchef Luca de Meo hat sich zu Gerüchten geäußert, wonach man den Formel-1-Rennstall Alpine verkaufen möchte. „Das ist vollkommen falsch“, betont nun der Boss. Vielmehr habe man mit den Entscheidungen der vergangenen Wochen ein „Projekt Frankenstein“ gestartet. 

Alpine hat die Entwicklung für die 2026er-Antriebseinheit eingestellt. Das Renault-Team wird demnach künftig als Kundenteam in der Königsklasse antreten. Soviel steht mittlerweile schon fest. Eine Entscheidung, die sowohl für Verwunderung sorgte, als auch die Gerüchteküche brodeln ließ. 

Warum wird Alpine nicht mehr mit den hauseigenen Renault-Motoren ausgestattet, sondern mit jenen von Mercedes? Und warum hat sich der Rennstall den früheren Teamchef Flavio Briatore als Sonderberater ins Team geholt? Entscheidungen, die als Vorbereitung für den Verkauf von Alpine gedeutet wurden.

Konzernchef dementiert Gerüchte
„Ich habe ihn nicht geholt, um aus der Formel 1 auszusteigen. Ich habe gelesen, dass er angeblich das Projekt neu verpacken soll, um am Ende das Team zu verkaufen. Das ist vollkommen falsch“, erklärt de Meo nun im Interview mit „L’Equipe“. 

Renault-Konzernchef Luca de Meo

(Bild: APA/AFP/Sameer Al-DOUMY)

Vielmehr habe man mit den Entscheidungen einen „gruseligen Kompromiss“ gefunden, eine Art „Projekt Frankenstein“, wie es der Konzernchef bezeichnet. Es gehe dabei darum, einer gewissen finanziellen Logik zu folgen. „Wir organisieren das Team neu und wir konzentrieren uns auf Enstone. Und glauben Sie mir, wir sind dort im HR-Bereich aktiv, um zu performen“, stellt de Meo klar und betont: „Ich sehe die Vorteile für uns, in der Formel 1 zu sein.“ Mal sehen, ob damit die Gerüchteküche vorerst geschlossen ist.