Für Abtreibungsrecht

Lena Schilling bei Gegendemo zu Marsch fürs Leben

Innenpolitik
06.10.2024 16:09

Mehr als 2000 Menschen nahmen am Samstag in Wien am sogenannten „Marsch fürs Leben“ teil. Laut eigener Aussage wollten sie „den Ungeborenen eine Stimme geben“. Viele Grüne waren beim Gegenprotest, darunter EU-Abgeordnete Lena Schilling.

Das teilte die Organisation „Marsch fürs Leben“ am Sonntag in einer Aussendung mit. Ihr nach waren ungefähr 2000 „Lebensschützerinnen“ und „Lebensschützer“ in der Wiener Innenstadt unterwegs. „Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben. Unborn Lives Matter. Diese Botschaft haben wir heute auf die Straße gebracht“, sagte Felicitas Trachta, Vorsitzende von „Marsch fürs Leben“.

In dem Verein, der die Veranstaltung organisiert hat, sind unter anderem kirchliche und christliche Gruppen vertreten. „Wir wollen vorgeburtliche Kinder schützen, Frauen im Schwangerschaftskonflikt unterstützen und Abtreibung hinfällig machen“, sagte ein Betreiber im Vorfeld. Begonnen wurde am Samstag um 12 Uhr auf dem Karlsplatz mit einem Bühnenprogramm, anschließend folgten ein Zug durch die Innenstadt und eine abschließende Kundgebung (15 Uhr).

Zitat Icon

Wir wollen vorgeburtliche Kinder schützen, Frauen im Schwangerschaftskonflikt unterstützen und Abtreibung hinfällig machen.

Verein „Marsch fürs Leben“

Anhängerinnen und Anhänger dürften etwa ÖVP-Politiker Jan Ledochowski, seine Kollegin Caroline Hungerländer und die Bischöfe Franz Scharl und Bischof Klaus Küng sein. Zumindest ließen sich diese beim „Marsch fürs Leben“ blicken. Forderungen des Vereins sind unter anderem eine statistische Erhebung von Schwangerschaftsabbrüchen, eine anonyme Motivforschung und eine mindestens dreitägige Bedenkzeit für Frauen, die einen Abbruch in Erwägung ziehen. Tatsächlich hat auch die ÖVP in der Vergangenheit schon Ähnliches auf das politische Parkett gebracht.

Hier sehen Sie das Statement von Meri Disoski.

Grüne riefen zu Protest auf
Kein Verständnis dafür zeigen unter anderem die Wiener Grünen, die bereits vor der Veranstaltung zu Gegenprotest aufgerufen hatten. Frauen würden auf ihre Gebärfähigkeit reduziert, schrieb die Nationalratsabgeordnete Meri Disoski auf der Plattform Instagram. „Sie wollen uns das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper nehmen. Genau das passiert gerade weltweit. Restriktive Abtreibungsgesetze werden durch europäische Parlamente gepeitscht.“

Ihre Forderungen: Schwangerschaftsabbrüche aus dem Strafgesetzbuch streichen, das Recht wie in Frankreich in die Verfassung aufnehmen und Abbrüche kostenlos in Wohnnähe anbieten. Derzeit müssen Betroffene bis auf wenige Ausnahmen (z.B. bei gesundheitlicher Gefahr für die Schwangere) die Kosten selbst tragen, diese können bis zu tausend Euro betragen.

Auch parteilose Aktivistinnen und Aktivisten folgten dem Aufruf zur Gegendemonstration am Samstagnachmittag. Zuvor war ein Banner zum „Marsch fürs Leben“ von der Karlskirche in einer nächtlichen Aktion entfernt worden. Der betroffene Verein vermutet „Linksextreme“ dahinter und spricht von einem Schaden von bis zu 100.000 Euro.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt