Weniger Wohlbefinden

Generation Z bereut Umgang mit TikTok und Co

Österreich
06.10.2024 21:00

Ausgerechnet die technikaffine Jugend schlägt Alarm: Sie will ihren Kindern die unbeschwerte Zeit vor der Ära sozialer Medien zurückgeben.

Im Zeitalter von sozialen Medien und Co. ist es eine überraschende Wende: Laut Studie des McKinsey Gesundheitsinstituts in den USA wünscht sich die Hälfte der Generation Z, TikTok wäre nie erfunden worden. Demnach sind etwa 47 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 27 Jahren davon überzeugt, dass die beliebte Video-Plattform weitaus mehr Schaden als Nutzen gebracht hat. Doch das ist noch nicht alles: Immer mehr Mitglieder von Generation Z wollen ihren eigenen Kindern den Zugang zu Smartphones so lange wie möglich verwehren.

Ebenfalls deutlich ist das wachsende Unbehagen gegenüber sozialen Medien. 50 Prozent der Befragten bedauern die Existenz von X (ehemals Twitter), während 34 Prozent und 37 Prozent ähnliche Gefühle gegenüber Instagram und Facebook hegen. Zwar gibt mehr als die Hälfte zu, dass soziale Medien ihr Leben in gewisser Weise bereichert haben, doch die negativen Auswirkungen überwiegen offenbar: Sechs von zehn Befragten sind überzeugt, dass Plattformen wie TikTok der Gesellschaft insgesamt schaden.

Generationen im Überblick

  • Babyboomers: 1946 bis 1964 geboren
    wuchsen im Babyboom nach dem Krieg auf, erlebten wirtschaftlichen Aufschwung, legen Wert auf Stabilität und Sicherheit
  • Generation X (Gen Z): 1965 bis 1980 geboren, wuchsen mit wirtschaftlicher Unsicherheit auf, erlebten den Beginn des digitalen Zeitalters, unabhängig und skeptisch gegenüber Autoritäten
  • Millennials (Gen Y): 1981 bis 1996 geboren, wuchsen mit Internet und sozialen Medien auf, Wert auf Flexibilität im Job, aber mit wirtschaftlichen Krisen konfrontiert
  • Generation Z (Gen Z): 1997 bis 2012 geboren, erste komplett digital aufgewachsene Generation, technologieaffin, fokussiert auf Authentizität, Diversität und sozialen Wandel

Harter Kampf gegen den Druck in sozialen Medien
Die Konsequenzen dieses Misstrauens sind weitreichend: Ganze 45 Prozent der Gen-Z-Teilnehmer wollen ihren eigenen Kindern vor der Oberstufe keine Smartphones erlauben. Schuld daran ist wohl auch der Einfluss von Social Media auf die mentale Gesundheit. 44 Prozent der Frauen haben durch soziale Medien eine Verschlechterung des emotionalen Wohlbefindens erlebt, verglichen mit 31 Prozent der Männer. Schlafmangel, ein gestörtes Körperbild und Depressionen stehen im direkten Zusammenhang mit sozialen Medien.

Hier sehen Sie die Umfrageergebnisse im Überblick.

(Bild: Krone KREATIV, stock.adobe.com)

Besonders auffällig ist der Unterschied zwischen den Generationen: Während frühere Generationen die Einführung des Smartphones als technische Revolution begrüßten, will Gen Z offenbar einen Schritt zurückgehen. Viele wünschen sich die Zeit vor TikTok, X und Co. zurück, in der der Alltag weniger von ständiger Erreichbarkeit und digitalem Druck geprägt war. So wollen junge Eltern, dass ihre Töchter und Söhne ohne ständige Ablenkung und den Druck, online perfekt zu wirken, leben können.

Schutz vor Handy-Sucht: Gesetzespläne weltweit!
Fast sieben von zehn der Gen-Z-Befragten unterstützen zudem Gesetze, um soziale Plattformen sicherer für Kinder zu machen. Besonders kritisch sehen sie süchtig machende Funktionen, die Nutzer etwa für das Einladen von Freunden oder lange Bildschirmzeiten belohnen. Auf Drängen der EU musste TikTok heuer ein solches Belohnungssystem einstellen.

Auch international wächst der Druck: Australien will soziale Medien bis 16 Jahre verbieten. Italien diskutiert ein Smartphone-Verbot unter 14 Jahren.

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