Schubertiade

Kaleidoskop der Kammermusik

Vorarlberg
07.10.2024 11:00

Ein hochkarätiges Solistenensemble fand sich am Freitag in Hohenems zu einem Klaviertrio zusammen. Den Zuhörern bot sich ein spannendes und publikumswirksames Konzert.

Kammermusik auf Konzertniveau kann auf verschiedene Art gepflegt werden. Entweder in einer fixen, aufeinander eingespielten Formation, wofür etwa – um bei der Gattung des Klaviertrios zu bleiben – das „Beaux Arts Trio“ ein Beispiel ist, das mehr als fünfzig Jahre bestand. Vor allem für Festivals finden sich aber immer wieder Musiker zusammen, die eine solistische Karriere verfolgen und nur fallweise Kammermusik pflegen. Das ist besonders spannend und auch publikumswirksam. Einen ganz speziellen Fall bildete das Trio, das sich am Freitagabend in Hohenems zusammenfand, denn es formierte sich aus Solisten, die von derselben großen Lehrerpersönlichkeit geprägt wurden.

So ist der Wiener Till Fellner ein Schüler Alfred Brendels, und der Cellist Adrian Brendel trägt als Sohn des maßgeblichen Pianisten dessen Geist weiter – was übrigens nicht selbstverständlich ist. Zu den beiden gesellte sich in Hohenems die Münchner Geigerin Viviane Hagner, die schon mehrfach mit Till Fellner musiziert hat.

Das Programm der Drei las sich gleichsam als Musterkatalog der Musik für das Klaviertrio. Begonnen hat es mit Haydn, dem Erfinder dieser Gattung. Es folgte mit dem Trio Opus 67 von Dmitri Schostakowitsch eines der wichtigsten Klaviertrios des zwanzigsten Jahrhunderts, um schließlich mit dem wundervollen Trio in B-Dur den Genius Loci Franz Schubert zu huldigen.

Solisten zeigten Weltklasse
Präzisestes Zusammenspiel und ein hoch entwickeltes aufeinander Hören ist bei diesen drei Weltklassesolisten selbstverständlich. So entwickelte sich eine ungemein breite Ausdruckspalette, die bei Schostakowitsch ihren Höhepunkt fand. Zartestes Flageolett des Cellos und der Violine zu Beginn, dann ein Aufschaukeln bis hin zu energiegeladener, ja bedrohlicher Motorik, einer Ausdrucksfarbe, die mehrmals während des Werks wiederkehrt und durchaus politisch verstanden werden kann. Im Gegensatz dazu steht der dritte Satz, in dem die beiden Streicher einen Klagegesang über Choralartigen Akkorden des Klaviers erheben.

Durchaus kraftvoll spielten Viviane Hagner, Adrian Brendel und Till Fellner schon zu Beginn Haydns Trio Nr. 24. Und für das Trio in B-Dur von Schubert fanden sie alle nur denkbare Eleganz und allen Farbenreichtum, die dieses Werk so beliebt macht. Das Publikum zeigte sich schon nach Schostakowitsch ausgesprochen begeistert, dann auch nach Schubert, sodass sich die Musiker schließlich doch zu einer Zugabe bewegen ließen – einem Satz von Haydn. Anna Mika

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