Menschen von nebenan

Als Wies‘nkellnerin „gehören Schnapserl dazu“

Wien
08.10.2024 11:00

18 Tage Vollgas auf der Kaiser Wiesn im Wiener Prater – für manche ist das ihr Arbeitsplatz: Melisa Bilibou und Manuel Kurfner sprechen mit der „Krone“ über Trinkfestigkeit, gutes Schuhwerk und den Maßkrug.

Krone: Herr Kurfner, Frau Bilibou, wie sind Sie denn zur Kaiser Wiens gekommen?
Manuel Kurfner: Ich bin das zweite Jahr hier, habe viele Jahre lang auf Volksfesten und im Winter auf Saison gearbeitet. Als der Anruf für die Stelle der Almleitungkam, habe ich zugesagt.
Melisa Bilibou: Ich habe die Kellner bewundert, wie sie diese vielen Maßkrüge stemmen, das wollte ich auch probieren. Also habe ich mich vor drei Jahren beworben und bin seitdem dabei.

Was muss man für diesen Job mitbringen?
Kurfner: Ausdauer, Humor und Schmäh. Das taugt den Leuten, auch wenn man sie mal fester angreift. Und gutes Schuhwerk. Man muss für alle Arten von Gast ein Gefühl haben und ein guter Verkäufer sein.
Bilibou: Flexibilität und Trinkfestigkeit (lacht).
Kurfner: Das ein oder andere Schnapserl gehört zur Gästebetreuung dazu.

Gäste laden Kellner gerne auf einige Stamperl ein. (Bild: Holl Reinhard)
Gäste laden Kellner gerne auf einige Stamperl ein.

Und wie viele Schnapserl trinken Sie pro Dienst?
Kurfner: Ich versuche, unter der Woche nicht zu viele zu trinken, sondern eher einen Spritzer. Aber am Wochenende komme ich schon auf zehn bis zwölf.
Bilibou: Bei mir sind es sicher über 20 Schnapserl. Aber so viel ist das auch nicht, wenn der Dienst von 14 bis ein Uhr dauert. Man rennt viel, schwitzt. Dann geht das schon.

Wie viel Schlaf bekommen sie während der Wiesn?
Bilibou: Ich gehe gegen drei, halb vier Uhr früh ins Bett und schlafe dann bis Mittags.
Kurfner: Ich nur bis neun, denn am Vormittag stehen Meetings an.

Das klingt anstrengend.
Kurfner: Die ersten drei Tage sind die schlimmsten, dann gewöhnt man sich daran. Die Füße tun halt sehr weh.
Bilibou: Nach den 18 Tagen Wiesn ist man körperlich und psychisch am Ende. Da braucht man dann erst einmal Wellness.
Kurfner: Ich sperre mich danach mal drei Tage ein und will niemanden sehen. Dann Urlaub und nach einer Woche ist man wieder im Alltag angekommen.

Warum tun Sie sich das an?
Bilibou: Ich sage danach immer, nie wieder! Aber im nächsten Jahr bin ich wieder dabei. Die Arbeit mit den Gästen macht einfach Spaß und der Verdienst ist sehr gut.

2,3 Kilo wiegt ein voller Maßkrug. Bilibou trägt acht ohne Probleme. (Bild: Holl Reinhard)
2,3 Kilo wiegt ein voller Maßkrug. Bilibou trägt acht ohne Probleme.

Wie viele Maß können Sie tragen?
Bilibou: Acht Maß sind mit der richtigen Technik kein Problem. Jene, die 14 tragen, sind Maschinen.
Kurfner: Die größten Muskeln helfen da nix, wenn man nicht weiß wie. Zehn sollten für Männer aber kein Problem sein.

Wie sind Sie eigentlich im Privatleben?
Beide: Sehr extrovertiert.
Bilibou: Sonst kann man den Job nicht machen.

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