Fragen und Antworten

Ich habe Arthrose – was sollte ich wissen?

Gesund
11.10.2024 00:01

Die degenerative Gelenkerkrankung ist eine der Hauptursachen für chronische Schmerzen und Mobilitätseinschränkung im Alter. Dr. Christian Mate, Arzt für Allgemeinmedizin, hat hier und auf KroneMED alle Informationen und Anlaufstellen für Sie parat. 

Gerade bei einer schwer behandelbaren Erkrankung wie der Arthrose ist es wichtig, dass Patient und Arzt langfristig gut zusammenarbeiten. Obwohl es bisher noch keine ursächlich wirkende Therapie gibt, kann durch gezieltes körperliches Training, Schmerztherapie und, falls notwendig, operative Methoden häufig gute Lebensqualität erzielt werden. Dabei ist der Hausarzt  meist die erste Anlaufstelle bei Gelenkbeschwerden.

Gut zu Wissen

Arthrose betrifft häufig ältere Menschen und tritt bei Frauen zwei- bis dreimal so häufig auf wie bei Männern. Risikofaktoren sind Übergewicht und Fettleibigkeit, genetische Veranlagung, berufliche Belastung, frühere Gelenkverletzungen, sportliche Aktivitäten wie Fußball, Radfahren oder Gymnastik sowie Fehlstellungen, besonders an den Knien.

 Zu den Symptomen gehören Belastungsschmerzen, Nachtschmerzen, ausstrahlende Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Steifigkeit, Instabilität, Schwellung und Verformung. Häufig betroffen sind Kniegelenke, Hüftgelenke, Fingergelenke, Daumensattelgelenke, Großzehengrundgelenke, die untere Halswirbelsäule und die untere Lendenwirbelsäule.

 Um die Symptome zu lindern oder das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, wird regelmäßiges Kraft- und Beweglichkeitstraining empfohlen sowie eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht.

So hilft Ihr Allgemeinmediziner
Mit einer körperlichen Untersuchung und ggf. einer Blutabnahme bzw. einem bildgebenden Verfahren schließt der Allgemeinmediziner andere Ursachen, wie z. B. Entzündungen aus. Typischerweise sind bei Arthrose das Knie oder Hüftgelenk oder die Fingergelenke von der Degeneration des Knorpels betroffen, es kommen aber auch andere Gelenke infrage.

Mit Schmerzmitteln aus der Gruppe der sogenannten Nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), wie Ibuprofen oder Naproxen, lassensichdieBeschwerden in vielen Fällen deutlich lindern. Der Hausarzt kann auch eine Physiotherapie zur Vermittlung von Übungen zur Kräftigung der Muskulatur sowie Verbesserung von Beweglichkeit und Ausdauer verordnen.

Bei gesundheitlichen Beschwerden am Wochenende und/oder in der Nacht steht Ihnen das Gesundheitstelefon 1450 zur Verfügung. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdem unter kronemed.at informieren. ImInternet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung.

(Bild: Prostock-studio - stock.adobe.com)

Nächste Anlaufstelle: Ihr Facharzt für Orthopädie
Wenn die Gelenkbeschwerden nicht ausreichend in den Griff zu bekommen sind oder auch bei unklarer Diagnose, kann Sie Ihr Hausarzt zu einem Orthopäden überweisen. Dieser kann, falls notwendig, die medikamentöse Therapie anpassen und den Einsatz von Methoden der physikalischen Medizin, wie Hydrotherapie, thermische oder elektrophysikalische Therapie veranlassen. Je nach betroffenem Gelenk werden zudem spezielle Hilfsmittel zur Stabilisierung verordnet. Sogenannte Orthesen können zur Verbesserung der Beweglichkeit und Schmerzreduktion beitragen. 

Ob chirurgische Methoden wie der vollständige beziehungsweise teilweise künstliche Gelenkersatz oder andere operative Maßnahmen (zum Beispiel eine minimalinvasive Knorpelzelltransplantation) infrage kommen, hängt von vielen Faktoren ab. Bei fortgeschrittener Knie- oder Hüftgelenksarthrose, wenn die Schmerzen durch Medikamente und andere nicht operative Maßnahmen nicht mehr ausreichend reduziert werden können, ist ein Gelenkersatz mittels Endoprothese eine Möglichkeit, wieder mit weniger Schmerzen und Bewegungseinschränkung zu leben.

Weitere Anlaufstellen für Betroffene sind

  • Rheumathologe: Dieser ist ebenfalls auf die Behandlung von Gelenkerkrankungen spezialisiert und deckt als Facharzt für Innere Medizin das gesamte Spektrum der entzündlichen Gelenkserkrankungen ab.

  • Physiotherapeut: Ein Physiotherapeut kann Ihnen Übungen zeigen, die speziell für die Kräftigung der Muskulatur und Mobilisierung des betroffenen Gelenks geeignet sind. Die Verordnung erfolgt durch den Haus- oder Facharzt.

  • Apotheker: Ihre Apotheke ist, wie Ihr Arzt, Ansprechpartner für die Medikamenteneinnahme. Zudem können Sie sich zu pflanzlichen Heilmitteln beraten lassen. Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, sollte auch den Einsatz von rezeptfreien pflanzlichen Mitteln vorab mit seinem Hausarzt besprechen.

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Auf KroneMED finden Sie alles zu Ihrem Krankheitsbild und erfahren direkt, welche Anlaufstelle die richtige für Ihre Beschwerden ist. Klicken Sie sich durch die übersichtliche und interaktive KroneMED-Navi.

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