Das Obdachlosenheim in Wiener Neustadt gibt Männern, die aufgrund von Wegweisung, psychischer oder finanzieller Probleme kein Dach über dem Kopf haben, seit 40 Jahren eine Chance, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Geschichten wie die von Aaron beweisen, wie es klappt.
Platz bietet das Wohnheim für zehn Männer plus bis zu vier Notschlafstellen. Leider steigt die Zahl der Obdachlosen. Im Vorjahr verzeichnete man 450 Nächtigungen, im heurigen Jahr sind es bereits 490. „Dabei hat die kalte Jahreszeit noch gar nicht begonnen“, so Wohnheimleiter Bernhard Auer. Bis zu einem Jahr darf man bleiben. In dieser Zeit werden die Männer auf ihr Leben „danach“ vorbereitet.
Erfolgsbilanz: Neues Leben ohne Alkohol und Drogen
Einer, der es mithilfe des Männerwohnheimes geschafft hat, ist Aaron. Er zeigt uns, wo er ein Jahr sein Leben als Obdachloser verbracht hat – nämlich im Stadtpark von Wiener Neustadt. Traumatische Erlebnisse in seiner Kindheit führten dazu, dass er dem Alkohol verfiel und auf der Straße landete. „Hier hatte ich ein Dach über dem Kopf“, so Aaron und zeigt auf den schmucken Holzpavillon mitten im Park.
Aber es war nicht ganz ungefährlich. „Zu dieser Zeit, 2015 herum, war der Park gerade Hotspot von Drogendealern“, erzählt er. Und er kannte sie alle, hat aber nie jemanden verpfiffen. „Das hätte ich nicht überlebt“. Als Gegenleistung bekam er Drogen. „Mit Gras konnte ich dann wenigstens einschlafen“, so Aaron.
Irgendwann schaffte er es, in Kalksburg einen kompletten Entzug zu machen. Danach stellte sich die Frage, wohin? Ohne Dach über dem Kopf und ohne Geld bot sich hier die Chance in Wiener Neustadt. „Seit acht Jahren bin ich trocken und clean“, so Aaron. Auch eine neue Partnerin hat er gefunden. Sie und seine vier Töchter sind besonders stolz auf ihren Papa.
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