Nach Tod von Furrer

„Auch unsere Schuld!“ Rad-Talent erhebt Vorwürfe

Sport-Mix
07.10.2024 14:52

Der tödliche Sturz von Muriel Furrer bei der Rad-WM in Zürich beschäftigt die Rad-Welt weiterhin. Das italienische Rad-Talent Andrea Raccagni hat sich nun in die Debatte eingeschalten und eine Sicherheitsdebatte angestoßen. „Es ist auch unsere Schuld“, so der 20-Jährige, der seine Kollegen dazu aufforderte, ihr Schweigen zu brechen.

Eigentlich, so beginnt der 20-Jährige seinen emotionalen Post auf Instagram, wollte er ein paar Fotos von Eindrücken der Rad-WM teilen. Doch der Tod von Furrer hat alle erschüttert. Und dennoch herrscht großes Schweigen, wie der Italiener beklagt: „So wenig Zeit ist vergangen und niemand spricht mehr darüber.“ 

Dabei seien die Umstände von Furrers Tod schrecklich, betont Raccagni weiter: „Eine Fahrerin, im WM-Einsatz wie ich selbst, starb alleine, nachdem sie eine Stunde lang unbemerkt in der Kälte und im Regen gelegen hatte. Mitten im wichtigsten Rennen der Saison.“ Zu den Hintergründen könne er nicht viel sagen, wohl aber zum Denken anregen, erklärt der Italiener.

„Wollen wir das?“
Es sei an der Zeit, eine Sicherheitsdebatte anzustoßen. „Jeder Athlet riskierte sein Leben auf einer Abfahrt, die keinen Sinn machte“, beklagt der 20-Jährige. Radsport sei immer mit Risiko verbunden, stellt er weiter klar, allerdings sei es in diesem Fall noch drastischer gewesen. „Es bedeutet einfach, dass die Leute, die die Entscheidungen treffen, sich überhaupt nicht um unsere Sicherheit kümmern und, dass wir selbst keinerlei Respekt vor unserem Leben haben“, lautet das Urteil von Raccagni. 

Entscheidungen über riskante Streckenführungen würden häufig einfach hingenommen, so das Rad-Talent weiter und wirft die Frage auf: „Aber ist es das, was wir wollen?“ Und gibt dann selbst eine Antwort: „Sicherlich nicht Muriels Familie.“ 

Schließlich richtet sich der 20-Jährige auch noch an seine verstorbene Kollegin: „Ich möchte mich auch bei dir entschuldigen. Wie jede andere 18-Jährige hast du es verdient, dein Leben in vollen Zügen zu genießen und es nicht auf diese Weise zu verlieren. Deswegen fühle ich mich schuldig.“ 

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