Brutale Home-Invasion

77-jähriges Opfer: „Ich habe geglaubt, ich sterbe“

Gericht
07.10.2024 14:52

Es ist ihr 77. Geburtstag, an dem eine Niederösterreicherin im Landesgericht St. Pölten aussagen muss – als Opfer. Ende Februar wurde sie in ihrem Haus in Untertullnerbach brutal überfallen. Sie wurde gefesselt und der ganze Kopf verbunden. „Sie hat immer wieder gesagt, sie bekomme keine Luft“, so der Ankläger. Der Vorwurf lautet nun: versuchter Mord.

„Wann sind Sie denn geboren?“, so die standardmäßige Frage des vorsitzenden Richters an die zierliche Pensionistin – „1947. Am 7. Oktober.“ Gerade an ihrem Geburtstag muss die Niederösterreicherin im Landesgericht St. Pölten im Zeugenstand Platz nehmen. Von der grausamen Nacht, die sie am 23. Februar erleben musste, lässt sich die tapfere 77-Jährige nichts anmerken.

Betagte Frau sofort niedergeschlagen
„Um dreiviertel Neun habe ich Geräusche aus dem Obergeschoss gehört“, erinnert sie sich zurück. „Ich bin dann nachschauen gegangen. Sie sind hinter einer Tür gestanden und haben mich sofort zu Boden geworfen. Dann haben sie mich geschlagen und gefesselt.“ – und die Augen verbunden. Die Rede ist laut Anklage von den zwei Bulgaren, die nun vor den Geschworenen sitzen. 

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Die Täter haben die Frau dann sozusagen zum Sterben zurückgelassen.

Staatsanwalt im Landesgericht St. Pölten

Ende Februar sollen sie die 77-Jährige brutal überfallen haben. „Sie haben auch Vorhänge heruntergerissen und sie ihr um den Kopf gewickelt. Sie hat immer wieder gesagt, sie bekomme keine Luft.“ Während die alte Dame gefesselt und verängstigt im Wohnzimmer kauerte, sollen die Angeklagten (35 und 39) sämtliche Wertgegenstände aus dem Haus in Untertullnerbach zusammengesammelt und mitgenommen haben. „Die Täter haben die Frau dann sozusagen zum Sterben zurückgelassen“, festigt der Staatsanwalt die Mordversuchsanklage. 

20 Stunden gefesselt
Und auch die Niederösterreicherin – vor Gericht erscheint sie im Rollstuhl – bringt mit zittriger Stimme über die Lippen: „Ich habe geglaubt, ich sterbe, um ehrlich zu sein.“ „Haben Sie um Hilfe geschrien?“, fragt der Richter nach. „Das hätte ja niemand gehört.“ Nur durch Zufall wurde sie ganze 20 Stunden später entdeckt und gerettet ...

Angeklagte leugnen trotz DNA
Die zwei Bulgaren leugnen indes das schreckliche Verbrechen an 77-Jährigen vehement – obwohl die DNA-Spur des Erstangeklagten am Tatort gefunden wurde, der Zweitangeklagte mit ihm zusammen nach Österreich gereist war. Der eine will zum Tatzeitpunkt nicht einmal in Österreich gewesen sein und auch der 35-Jährige könne sich nicht erklären, wie sein Genmaterial nach Untertullnerbach kommt ...

Ein Urteil im Landesgericht St. Pölten wird am späten Nachmittag erwartet. Den beiden vorbestraften Bulgaren droht bis zu lebenslange Haft. Und die alte Dame? „Ich muss noch ein paar Dinge durchmachen, aber es geht“, sagt sie tapfer über ihren Zustand aus.

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