Bei einem Treffen mit EU-Kommissar Pat Cox in Brüssel ließ Tirols Landeshauptmann Anton Mattle am Montag mit dieser Idee aufhorchen. Spätestens mit der Fertigstellung des Brenner Basistunnels (BBT) soll dies für Veränderung durch Tirol sorgen.
Dass spätestens im Jahr 2032, mit der Fertigstellung des Brenner Basistunnels (BBT), alles anders laufen soll im Tiroler Verkehr, ist ein politischer Wunsch. Gestern traf Tirols LH Anton Mattle in Brüssel den EU-Koordinator für den Skandinavien-Mittelmeer-Korridor, Pat Cox, zum Gespräch. Die Schwerpunkte dabei: Die Entwicklung am Brenner sowie die Verlagerung auf die Schiene und die Harmonisierung der nationalen Eisenbahnregelungen.
Es stellt sich die Frage, ob man ähnlich wie beim sektoralen Fahrverbot bei Gütern, die über lange Strecken transportiert werden müssen, nicht auch beim BBT eine Verlagerungspflicht auf die Schiene anstrebt. Das Potenzial ist da.
LH Anton Mattle
Bild: Birbaumer Christof
Geht es nach Mattle, soll spätestens mit dem Ende des BBT-Baus der Schienenverkehr forciert werden: „Es stellt sich die Frage, ob man ähnlich wie beim sektoralen Fahrverbot bei Gütern, die über lange Strecken transportiert werden müssen, nicht auch beim BBT eine Verlagerungspflicht auf die Schiene anstrebt. Das Potenzial ist da.“ Deutlich weniger CO2 werde dadurch ausgestoßen. Transportiert sollen dabei Güter wie etwa Kies, Sand oder Beton werden. Auch Cox betonte, dass die EU mehr Passagiere und Container mit der Schiene befördern wolle. „Um das zu erreichen, braucht es eine erstklassige Infrastruktur und auch ökologische Konsequenzen.“ Unterstützung benötigt es dafür freilich auch aus dem Süden, sprich Italien.
Mattle könne sich vorstellen, dass Tirol als Teil einer Pilotregion für die Strecke zwischen München und Verona fungiert.
Von vielen Problemen bis zu einer Pilotregion
Anders als im Flugverkehr müssten bei der Bahn Probleme andiskutiert und harmonisiert werden: „Es ist kaum vorstellbar, dass wir nach wie vor bremsprobentechnische Standards, die in Deutschland und Österreich gelten, am Brenner erneut durchführen müssen. Das verzögert die Bahn.“ Auch verschiedene Stromsysteme oder die Lokführer-Wechsel seien problematisch.
Der BBT ist knapp 55 Kilometer lang. Die Kosten belaufen sich auf rund 10,5 Milliarden €.
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