Bahnt sich vor der anstehenden WM-Saison eine Revolution an? Wie die „Krone“ recherchierte, wird beim Vorarlberger Ski- und Schuhhersteller Head bereits seit längerer Zeit an einem – im Rennsport komplett neuen – Verschlusssystem getüftelt. Abfahrtsass Vinc Kriechmayr und Youngster Lukas Feurstein testeten die Prototypen bereits.
Worum geht es in dem Fall genau? Head-Aushängeschild Vincent Kriechmayr war im vergangenen November in den zwei Trainingsläufen für die legendäre „Birds-of-Prey“-Abfahrt in Beaver Creek (US) mit einem Skischuh-Protoypen an den Start gegangen, der nicht wie üblich mit vier Schnallen verschlossen, sondern mittels BOA Fit – einem Drehverschluss-System – „geschnürt“ wird.
Ein System, das 2001 in den USA entwickelt wurde und inzwischen von Snowboard-, über Rad- bis Golf-, Lauf- und Tourenskischuhe in sehr vielen Bereichen Einzug gehalten hat. Auch im alpinen Breitensport, setzen einige Hersteller bereits auf BOA Fit-Verschlüsse, noch aber zumeist in Kombination mit Schnallen im Schaftbereich. Der Head-Prototyp verzichtet allerdings komplett auf Schnallen, verwendet sowohl für den Fuß als auch den Schaftbereich einen Drehverschluss.
Feurstein testete bereits im Renntrimm
Im Weltcup kam die revolutionäre „Schnürschuh“-Version des „Raptor“-Schuhs bisher noch zu keinem Renneinsatz. Sehr wohl aber bei den österreichischen Meisterschaften im April 2024. Da raste der 23-jährige Mellauer Lukas Feurstein mit einem überarbeiteten Prototyp und neu positionierten Drehverschlüssen im Super-G hinter Raphael Haaser und Otmar Striedinger zur Bronze-Medaille.
Auf „Krone“-Nachfrage gibt man sich beim Kennelbacher Skihersteller bedeckt, will nichts zum aktuellen Stand und der Entwicklung des Projekts sagen. Fakt ist: Solange das neue Material nicht schneller als das alte ist, werden die Athleten wohl weiter auf Schnallen setzen.
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