Er war vor elf Jahren einer der ersten Plug-in-Hybriden, die im Gewand des SUV auftraten: der Mitsubishi Outlander. Jetzt kommt der massige Allrounder in vierter Generation nach Österreich. Als Flaggschiff der Japaner hierzulande.
Dass der Mitsubishi Outlander so vertraut aussieht, hat nicht nur mit einer geschickten Pflege des Design-Erbes zu tun – der neue Outlander PHEV fährt schon seit rund drei Jahren durch die USA und andere Länder. So heißt es denn auch anlässlich der Präsentation des Wagens: „Das Flaggschiff der Marke ist zurück in Europa“.
So, als habe man ein wenig Zeit gebraucht, um in Übersee zu testen, ob der Outlander denn weiterhin ein Auto für Europa wäre. Die Antwort auf den ersten Blick lautet: ja. Denn eine Systemleistung von 306 PS des Vierzylinder-Benziners und eine rein elektrische Reichweite von 86 km sind durchaus attraktive Werte für die Spezies PHEV.
Geduldsspiel am falschen Ende
Allerdings gibt es beim neuen Outlander auch ein paar „Aber“, die das äußerlich wie ausstattungstechnisch attraktive Mitsubishi-Modell ein wenig abwerten. Da ist einmal die Tatsache, dass der Outlander hierzulande, wenn er denn zu Beginn des kommenden Jahres auf unsere Straßen rollt, weiterhin nur mit einem doch recht schwachbrüstigen, einphasigen Lader mit 3,7 kW bestückt ist. Das heißt dann nach Angaben der Japaner 6,5 Stunden am AC-Lader zu Hause, bis der Akku voll ist. Die alternativ beworbene Schnellladefunktion in 32 Minuten auf 80 Prozent ist in unserem Elektro-Alltag Utopie, denn der Outlander wird mit dem in Japan populären CHAdeMo-Lader geliefert. Hierzulande hat das System mittlerweile eine ähnliche Verbreitung wie Bildplattenspieler.
Auf Nachfrage, warum dem so sei und warum man denn bei der Anpassung des Fahrzeugs für Europa ausgerechnet dieses wichtige Kaufargument nicht berücksichtigt habe, hieß es, man habe die Geduld der Konsumenten, die auf die Auslieferung des Outlanders warteten, nicht noch weiter strapazieren wollen. Es solle aber in Sachen Ladeleistung und CHAdeMo bei der Modellpflege nachgebessert werden. Ein nicht stichhaltiges Argument – schon gar nicht bei den Ambitionen von Frank Krol, Präsident und CEO von Mitsubishi Motors Europe: „Wir haben immer prognostiziert, dass die Jahre 2025 bis 2027 wichtige Jahre für Plug-in-Hybride sein werden.“
Auf die Karte PHEV als Zwischenlösung zu setzen, ist ja per se clever und marktgerecht. Dafür allerdings so schwache beziehungsweise auf dem hiesigen Markt exotische Ladelösungen zum Modell-Launch anzubieten, scheint nicht sonderlich weise. Zumal man mit einem 80-prozentigen Privatanteil an den erhofften 20.000 Verkäufen pro Jahr in Europa rechnet. Auf dem österreichischen Markt wäre da ein leistungsfähigeres Ladesystem gewiss ein starkes Kaufargument bei einem ansonsten so performanten PHEV.
Das sieht wohl auch Krol so, denn der Europa-Chef ergänzt: „Wir arbeiten derzeit an einer Aktualisierung der Lademöglichkeit, um die Ladegeschwindigkeit und den Steckertyp anzupassen. Es gibt bereits Pläne, das Ladesystem zu verbessern.”
(Reichweiten-)Starker Antrieb
Ansonsten baut der Outlander die Werte, die ihn im D-Segment so beliebt gemacht haben, weiter aus. Eine hohe Reichweite (von jetzt 844 km), bei einem offiziellen Kraftstoffverbrauch von 0,8 l/100 km und CO₂-Emissionen von 18 g/km können sich sehen lassen, auch die deutlich verbesserte Beschleunigung, die den Outlander jetzt in 7,9 Sekunden auf 100 km/h bringt.
Auch äußerlich ist der Outlander dynamischer geworden. Die scharf konturierte Front mit dem auffälligen Reflexionsband, das die Scheinwerfer mit einer kühn geschwungenen Kurve verbindet, fällt sofort ins Auge.Das gilt auch für die waagerecht angeordneten, so schmalen wie kräftigen Rückleuchten, die Individualität und Selbstbewusstsein der Marke Mitsubishi ausstrahlen.
4,72 Meter Länge, 1,75 Höhe sowie 1,86 Meter Breite bieten bei einem Radstand von 2,70 Meter und mehr Platz neu gestaltetem Innenraum reichlich und komfortabel Platz. Das gilt auch fürs Gepäck. Die teilbaren Rücksitze bieten Raum für unterschiedlichste Ladebedürfnisse -zwischen 495 und 1404 Litern.
Verarbeitung und Materialien sind wie gewohnt hochwertig, Komfort umgibt sowohl Fahrer wie Insassen. Hell und luftig wird der Innenraum durch das 93 Zentimeter lange Glasdach, das auch noch ein Schiebedach enthält. Ansonsten sind natürlich sämtliche nötigen wie bequemen Assistenzsysteme an Bord – inklusive eines digitalen Rückspiegels, der bei versperrter Sicht durch zu viel Zuladung auf die Rückkamera umschaltet.
Ihr Produktkonzept nennen die Japaner selbstbewusst I-Fu-Do-Do, was so viel wie authentisch und majestätisch bedeutet. Dieses royale Fahrgefühl soll in Österreich im März 2025 ab 51.990 Euro verfügbar sein. Dazu gibt es eine fünfjährige Garantie über 100.000 Kilometer.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.