Guten Morgen

Hinter der Tapetentür | Blaue Welle

Hinter der Tapetentür. Jetzt geht sie wieder auf und zu, auf und zu, die berühmte Tapetentür in der Hofburg. Wer da aller in den letzten Jahren schon durchgegangen ist! Kanzler sind gekommen und gegangen. Auch der künftige Bundeskanzler dürfte in den vergangenen Tagen schon hier zum Büro des Bundespräsidenten durchmarschiert sein. Denn nach FPÖ-Chef Herbert Kickl, der bereits in der Vorwoche zur Audienz in der Hofburg geladen war, standen gestern die Gesprächstermine mit dem Wahlzweiten, ÖVP-Chef Karl Nehammer, und dem Dritten, SPÖ-Obmann Andreas Babler, am Plan. Einer von ihnen wird wohl dereinst – vermutlich in vielen Wochen – nach weiteren Gesprächsrunden zur Angelobung als Bundeskanzler in die Hofburg zurückkehren. Wobei Babler als Kanzler auszuschließen wäre, er hat höchstens Chancen auf den Vizekanzler, wenn eine türkis-rot-pinke Zuckerl-Koalition zustande kommt. Ob es bei den Gesprächen von Alexander Van der Bellen mit den Parteichefs Fortschritte gab? Das bleibt vorerst auch im übertragenen Sinn hinter der Tapetentür. Möglicherweise auch besser so…

Blaue Welle. Kennen Sie Goldwörth? Nein? Müssen Sie nicht. Die kleine Gemeinde in der Nähe von Linz zählt keine 1000 Einwohner. Und doch steht das Örtchen an der Donau seit Sonntag für das, was politisch gerade in ganz Österreich überschwappt: die blaue Welle. Weil der vor drei Jahren mit 77 Prozent direkt gewählte ÖVP-Bürgermeister zurückgetreten war, wurden Bürgermeister-Neuwahlen notwendig – wie es in Oberösterreich üblich ist. Doch was passierte in dieser urschwarzen Kleingemeinde?  Der FPÖ-Kandidat, der vor drei Jahren gerade einmal 22 Prozent erreicht hatte, schlug seinen neuen schwarzen Widersacher jetzt mit 42 zu 32 Prozent, der SPÖ-Kandidat kam auf 25 Prozent. In die Stichwahl in zwei Wochen geht der blaue Bürgermeister-Kandidat nun als Favorit. Ja, wie es FPÖ-Nationalrats-Wahlsieger Herbert Kickl beim Oktoberfest in der Oststeiermark am Sonntag in die johlende Menge geschmettert hatte: Die blaue Welle rollt und rollt und rollt. Am kommenden Sonntag könnte sie Vorarlberg bei den Landtagswahlen erfassen, in knapp sieben Wochen die Steiermark, im Jänner das Burgenland. Schon sehen manche – nicht nur blaue – Beobachter ein Bundesland nach dem anderen in die Hände der FPÖ fallen. Freilich erinnern langjährige Polit-Kenner auch daran, dass noch auf jede blaue Flut wie etwa nach Knittelfeld und Ibiza eine düstere FPÖ-Ebbe folgte. Doch davor spült es wohl noch in Goldwörth und sonst wo blaue Kandidaten an die Spitze.

Kommen Sie gut durch den Dienstag!

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