Was „waschechten“ Niederösterreichern auf der Seele brennt: Die Umfrage des NÖ Gemeindebundes offenbart bei der Infrastruktur zumeist erwartbare Tendenzen – es gibt aber thematisch auch überraschende Ausreißer in anderen Bereichen. Wir haben uns die landesweiten Meinungen und Erwartungen nochmals genauer angesehen.
Was brennt Niederösterreichern unter den Nägeln? Im Konkreten: allen Hauptwohnsitzern – eine Anmerkung aus gutem Grund: Denn der Spitzenwert, der sich im Rahmen einer IFDD-Umfrage des NÖ Gemeindebundes ergeben hat (die „Krone“ berichtete bereits davon), ist 75 Prozent Zustimmung. Unter zwar als Positiv-Antwort auf die Frage: „Finden Sie es fair, dass Zweitwohnsitzer einen Kostenbeitrag für die Nutzung der Gemeindeinfrastruktur leisten?“. Mehr als die Hälfte stimmte dem „voll und ganz zu“, mit den „vorwiegend ja“-Stimmen kommt man auf die drei Viertel.
Sicherheit und Verkehr sind sehr von Interesse
Die Infrastruktur im ländlichen Raum ist freilich an sich ein heißes Thema. Denn obwohl sich 80 Prozent in ihrer Gemeinde an sich wohlfühlen und immerhin auch 77 Prozent „nach 23 Uhr auf der Straße sicher“, gibt es doch viele Punkte, in denen die Meinungen überraschend weit auseinandergehen: Denn während immerhin 57% der Niederösterreicher dafür wären, die Geschwindigkeit besser zu überwachen (Detail am Rande: Mehr als ein Drittel würde es begrüßen, wenn die Strafen auch in die Gemeindekasse fließen würden), ist lediglich nur fast ein Viertel dafür, dass im gesamten Ortsgebiet Tempo 30 gelten sollte.
Für Wohngebiete ist es dann doch wiederum knapp die Hälfte. Bodenschwellen oder Verengungen schneiden übrigens am unbeliebtesten bei den Niederösterreichern ab.
Der Hintergrund für so manche überraschende Ergebnisse ist, dass in der Studie sowohl große Städte, als auch kleine Orte in Regionen abseits der Ballungsräume befragt worden sind.
Johannes Pressl, Präsident des NÖ Gemeindebundes
„Die Menschen entfernen sich leider voneinander“
Mit gemischten Gefühlen ist die Tendenz zu betrachten, dass sich die Menschen immer weiter gemeinschaftlich voneinander entfernen. Großes Erstaunen herrschte etwa über die Aussage, dass tendenziell exakt die Hälfte der Landsleute angeben, immer weniger Menschen in ihrer Gemeinde zu kennen. Aber auf die Frage, ob sie mehr Kontakt zu ihren Nachbarn oder anderen Bürgern haben wollen, diese Information mehrheitlich mit „eher nicht“ bis „gar nicht“ beantworten. „In größeren Städten ist das seit jeher Trend – aber in Gesamt-Niederösterreich haben wir damit nicht gerechnet“, so Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit bedauernder Miene.
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