Prozess in Wels

Finale um den dubiosen Immo-Deal am Traunsee

Oberösterreich
08.10.2024 11:00

Eine prominent besetzte Anklagebank mit sechs Beschuldigten, ein Immobiliengeschäft, das Fragen aufwirft und ein Prozess, der schon doppelt so lange dauert, wie geplant. Heute soll der Prozess rund um den dubiosen Deal am Traunsee am Landesgericht Wels zu Ende kommen, die Urteile fallen.

Es war ein langer Weg. Schon im Jahr 2019 wurde am Traunsee ein Immobiliengeschäft abgewickelt. Die ehemalige Pension, samt einem kleinen Seegrundstück, einer damals 83-jährigen Frau aus Gmunden – sie ist mittlerweile verstorben – wanderte für 750.000 an einen Immobilienentwickler. Doch was wie ein ganz normales Geschäft aussah, entwickelte sich zu einem Kriminalfall. 

Preis soll zu niedrig gewesen sein
Denn die Angehörigen der Frau bekämpften den Deal, weil zu wenig bezahlt wurde und die Dame zudem zum Zeitpunkt der Unterschrift offenbar schon an Demenz erkrankt war. Die Staatsanwaltschaft Wels ermittelte und klagte schließlich sechs Personen. Laut eines Gutachters war die Immobilie nämlich 1,7 Millionen Euro wert.

Illustre Runde auf Anklagebank
Eine Anwältin, ein Anwalt, eine Immobilienmaklerin, ein Notar und zwei Immobilienentwickler wurden schließlich angeklagt, sie sollen den schlechten gesundheitlichen Zustand der Frau ausgenutzt und die Immobilien unter Wert gekauft haben.

Strafrechtlich kein Fall
Und der zog sich: Seit dem 12. Juni läuft der Prozess. „Strafrechtlich ist das kein Fall. Es ist kein Schaden eingetreten.“ Denn, so ein Anwalt eines Angeklagten, die Demenz der Verkäuferin sei damals nicht erkennbar gewesen und die Berechnungen der Gutachter zu der Liegenschaft seien schlichtweg falsch.

Im Laufe des langen Prozesses gab es dann doch einige Ungereimtheiten, es wurden verwandtschaftliche Verhältnisse offenbart und Zeugen angehört. Heute stehen die Schlussplädoyers an - neun an der Zahl. Denn neben den Anwälten der Angeklagten kommen auch die Vertreter der Privatbeteiligten und die Staatsanwaltschaft zu Wort. Bei einer Verurteilung drohen den Beschuldigten bis zu zehn Jahre Haft. Die Verteidiger forderten durchwegs Freisprüche zumindest im Zweifel.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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