Sprechstunde

Leserin fragt: Dicke Oberschenkel durch Lipödem?

Cellulite, Druckschmerzen und Neigung zu Blutergüssen können auf ein Lipödem hindeuten.

(Bild: stock.adobe.com/elenavolf)

Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Lisa L. (32): „Meine Beine sind viel kräftiger als mein Oberkörper. Meine Freundin hat mir erzählt, dass das ein Lip- oder Lymphödem sein könnte. Was meinen Sie?“

Dr. Andrea Ronfeld, Fachärztin für Chirurgie, Gefäßchirurgie, Phlebologin: 

Bei einem ansonsten normalgewichtigen bzw. schlanken Körper findet sich beim Lipödem eine Fettverteilungsstörung an Ober- und Unterschenkeln sowie im Hüftbereich. Hinzu kommen Beschwerden wie Druck- und Spannungsschmerzen, Neigung zu Blutergüssen und Schwellungen. Beim sogenannten Lymphödem zeigt sich die Haut hingegen meist ungewöhnlich glatt und stets geschwollen. Außerdem ist nur ein Bein betroffen. Häufig tritt auch eine Schwellung des Fußrückens auf.

Für die Diagnose ist eine fachärztliche Untersuchung erforderlich. Diese wird durch die Erhebung der Vorgeschichte, das optische Erscheinungsbild und den Tastbefund gestellt. Der Arzt erklärt der Patientin dann, ob es sich um ein Lipödem, Lymphödem oder auch um eine Lipohypertrophie (harmlose Fettansammlung) handelt. Ergänzend ist eine Ultraschalluntersuchung des Venensystems erforderlich, um bestehende Krampfadern zu erkennen.

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Die Behandlungsmöglichkeiten eines Lipödems unterscheiden sich zwischen konservativen und operativen Maßnahmen. Diese reichen von der Kompressionstherapie über die Lymphdrainage bis hin zur Fettabsaugung. Auch beim Lymphödem ist die exakte Diagnosestellung notwendig, um eine konsequente Behandlung zu gewährleisten: Diese umfasst unter anderem Kompression, Lymphdrainage, Bewegung und eine adäquate Hautpflege. Alle Maßnahmen sind wichtig, um das Lymphödem zu reduzieren und eine Verschlechterung zu vermeiden.