Kein glückliches Händchen bewies die Stadt Oberwart zuletzt bei ihrer Baupolitik. Ein Wohnprojekt soll jetzt zeigen, wie es auch gehen kann.
Wenn man von der Stadt Oberwart und ihren Bebauungsrichtlinien spricht, dann ist das keine Liebesgeschichte. Hoppalas gab es in den vergangenen Jahren einige: 2022 schickte die Raumordnung des Landes die neuen Bebauungsrichtlinien der Stadt „zurück an den Start“, da gewissen Vorgaben nicht rechtskonform waren.
Erst vor wenigen Wochen, der nächste Misserfolg. Eine, in zweiter Instanz ausgestellte Baugenehmigung für ein mehrgeschossiges Bauprojekt der Neuen Eisenstädter (Nebau), wurde nach einer Entscheidung des Landesverwaltungsgerichts ersatzlos behoben. Als Grund gab man eine Reihe an behördlichen Verfehlungen bei der Ausstellung des Bescheides an, auf die eine hartnäckige Pub-Besitzerin aufmerksam machte.
Vor wenigen Tagen erteilte der Gemeinderat abermals eine Ausnahmegenehmigung für ein Bauprojekt in der Innenstadt. Eingebracht von der evangelischen Muttergemeinde, die in der Ambrosigasse ein fünfstöckiges Wohnhaus mit 34 Wohneinheiten inklusive Tiefgarage und Parkdeck mit 68 Stellflächen errichten möchte. Mit im Boot ist die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG), für die man seitens der Stadt auch eine Ausnahme bei der Errichtung des Hochhauses „H2“ gemacht hat, später aber heftig kritisiert wurde, da die Parkplätze zu weit vom Gebäude entfernt sind. Politisch erhofft man sich von der neuesten Ausnahme, die übrigens einstimmig im Gemeinderat beschlossen wurden, einen glücklicheren Ausgang.
Einhelliger Tenor der politischen Vertreter: Zum Glück wurde jetzt vorher diskutiert und nicht erst, wenn es wieder zu spät ist. Als Stadt befürworte man das geplante Projekt, da mit Verantwortung in die Höhe gebaut wird und man somit wenig Boden versiegelt. Es geht doch, zeigt die Evangelische Kirche auch damit, wenn es darum geht, Parkplätze zu errichten. Diese Verantwortung, die man als kirchliche Gemeinschaft habe, betont auch Pfarrerin Sieglinde Pfänder.
Die Tiefgarage ist die erste in Oberwart. Davon profitieren nicht nur die Mieter, sondern auch die Mitarbeiter der Diakonie, denen man Parkplätze in der Nähe ihrer Arbeitsstätte zusichern könne.
Pfarrerin Sieglinde Pfänder
„Die Kleinstwohnungen schaffe man vor allem darum, um günstigen Wohnraum anbieten zu können. Die Nachfrage ist riesig.“ Unter zehn Euro soll der Quadratmeter kosten, kündigt OSG-Obmann Alfred Kollar an.
Ortskernbelebung und Bodenschutz
Das Projekt passe zudem perfekt ins Portfolio der OSG, denn „hier zeigen wir, dass Ortskernbelebung und Bodenschutz sehr wohl gemeinsam möglich sind“, so Kollar. Einen Meilenstein sieht Pfänder auch, was die Verbesserung der Parkplatzsituation in der Stadt angeht. „Die Tiefgarage ist die erste in Oberwart. Davon profitieren nicht nur die Mieter, sondern auch die Mitarbeiter der Diakonie, denen man Parkplätze in der Nähe ihrer Arbeitsstätte zusichern könne“, so Pfänder.
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