„Kommunikationsfehler“

PV-Anlagen-Förderung gesichert, Reduktion ab 2025

Kärnten
08.10.2024 12:02

Nach dem Annahmestopp bei Förderanträgen für Photovoltaik-Anlagen beruhigt der zuständige Landesrat, Sebastian Schuschnig, und gesteht Fehler in der Kommunikation ein. Anfang 2025 können noch Anträge für die „alte“ Förderung digital eingereicht werden. Dann sinken die Beträge deutlich.

„Ich entschuldige mich aufrichtig, die Kommunikation rund um den Stopp war ungeschickt“, erklärt Sebastian Schuschnig, Landesrat für Energieangelegenheiten, in einem Hintergrundgespräch zur PV-Förderung. „Aber es sind auch völlig falsche, bewusst gestreute, Informationen kursiert.“ So kann für alle Photovoltaik-Anlagen, die heuer noch fertiggestellt werden, die Förderung beantragt werden.

„In der Zeit zwischen 7. Jänner und 28. Februar geht das digital. Damit gelingt auch der Wechsel weg von den analogen Anträgen“, so Schuschnig. Und für diese Anträge gelten noch die alten Sätze. „Wir haben von Joanneum Research neue Werte errechnen lassen, die eine effizientere Förderung ermöglichen“, betont der Landesrat.

Änderung bei Förderung

  • Alt: Bis jetzt 480 Euro pro Kilowattpeak (kWp) Leistung
  • Deckelung bei 10 kWp und 50 Prozent der Bruttokosten
  • Maximalförderung: 4800 Euro
  • Neu: Zwischen 120 und 380 Euro pro kWp, gestaffelt nach Leistung
  • Deckelung bleibt gleich
  • Maximalförderung: 2680 Euro

Die neue Förderung erfolgt in vier Stufen: für die „ersten“ 4 kWp bekommt man 380 Euro, für die nächsten zwei kWp 280 Euro, dann wieder 180 Euro und schließlich für die letzten zwei kWp bis zur maximalen Förderleistung von 10 kWp 120 Euro. Das ist bei kleinen Anlagen ein Minus von gut 20 Prozent, bei der Maximalgröße ein Minus von über 44 Prozent (2680 statt 4800 Euro).

Besonders hohe Förderung in Kärnten
„Bei einem Einfamilienhaus mit einer 4,5 kWp-Anlage und einem 10 kWh-Speicher macht die Förderung künftig 4410 statt 5660 Euro aus“, rechnet Schuschnig vor – ein Minus von rund 22 Prozent. Ein Blick in die anderen Bundesländer zeigt, dass eine Senkung, auch im Hinblick auf die Kärntner Budgetsituation, durchaus gerechtfertigt war.

„Sie war gut doppelt so hoch, das hat auch Auswirkungen auf die Preise für Anlagen, die in Kärnten deutlich teurer sind“, so Schuschnig. „Aber laut Joanneum sollten die niedrigere Förderung auch zu günstigeren Anlagen führen. Derzeit gibt es Firmen aus anderen Bundesländern, die extra wegen der höheren Preise hierher drängen.“

Digitales System bringt kürzere Verfahren
Schuschnig rechnet damit, dass für das heurige Jahr insgesamt 52 Millionen Euro an PV-Förderungen ausgezahlt werden – ursprünglich waren 25 Millionen veranschlagt. „Es wurden damit viele alte Anträge abgearbeitet, für 2025 ist dieselbe Summe budgetiert. Doch mit dem neuen digitalen System dauern Anträge künftig keine sechs bis zwölf Monate mehr“, so der Landesrat. „Wir stellen aber auf ein Call-System um – wenn es keine Mittel mehr gibt, sind Anträge auch nicht mehr möglich.“

Zitat Icon

Die Kritik verstehe ich, sie ist menschlich verständlich und inhaltlich richtig. Ich entschuldige mich aufrichtig.

(Bild: Felix Justich)

Landesrat Sebastian Schuschnig

Noch bei der Herbstmesse wurde mit der alten Förderung geworben – ein Fehler laut Schuschnig, der den neuen Ansatz als richtigen Schritt verteidigt: „Eigentlich wurde jahrelang die Förderrichtlinie nicht umgesetzt. ,Irgendwie machen wir das schon‘ ist kein seriöser Modus. 2025 sollten wir es schaffen, alle Rückstände endlich abzuarbeiten. Das neue System ist eine verlässliche Form der Förderabwicklung.“

Zumindest ein Fördercall und eine Bitte
Der erste Call startet zeitgleich mit der Frist für die nachträglichen Anträge am 7. Jänner, soll bis ins Frühjahr laufen. Ob und wann es einen zweiten Fördercall geben wird, hängt laut Schuschnig von der Budgetsituation ab. Und er hat noch eine Bitte: „Falls Sie einen Antrag aus 2023 haben, der nicht bearbeitet wurde, bitte wenden Sie sich direkt an mein Büro, denn das wird mit dem neuen System dann nicht mehr klappen!“

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