Polizei-Großeinsatz in Graz: Das Gebiet rund um das Kepler-Gymnasium wurde am Dienstagvormittag abgeriegelt. Hintergrund ist eine Sprengstoff-Drohung, die per Mail bei der Polizei eingelangt ist. In Linz wurde zur gleichen Zeit nach einer ähnlichen Drohung ebenfalls eine Schule evakuiert.
Die gesamte Keplerstraße in Graz-Lend musste Dienstagvormittag gesperrt werden, Gymnasium, Volks- und Mittelschule sowie einige weitere Gebäude im Umkreis wurden evakuiert. Der öffentliche Verkehr in diesem Bereich wurde umgeleitet, die Polizei bat, das Gebiet großräumig zu meiden.
„Bewahren Sie Ruhe!“
„Absperrmaßnahmen wurden großräumig aufgezogen. Bewahren Sie Ruhe und folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte“, schrieb die steirische Polizei auf X. Weiters erging die Bitte an Eltern und Erziehungsberechtigte, nicht zu versuchen, in den abgesperrten Bereich zu gelangen.
Zusammenhang mit Bahnhofs-Drohungen?
Auch Sprengstoffexperten waren vor Ort. Erst vor gut einer Woche waren sie zuletzt in Graz am Werk, als es eine Anschlagsdrohung gegen Haupt- und Ostbahnhof gab – wie sich herausstellen sollte die erste in einer langen Serie, die ganz Österreich in Atem hielt. Ob ein Zusammenhang mit der aktuellen Lage besteht, ist noch unklar, die Art der Drohung ist laut Polizeisprecher Sabri Yorgun jedenfalls durchaus vergleichbar.
Polizei-Drohnen am Schulgelände
Das Schulareal wurde penibel mit Drohnen inspiziert. Nachdem sich daraus keine akute Gefahrenlage ergab, konnten die Sperrmaßnahmen am frühen Nachmittag aufgehoben werden.
Schüler behielten die Nerven
Beim „Krone“-Lokalaugenschein waren die Hunderten betroffenen Schüler guter Stimmung. Sie mussten alles liegen und stehen lassen, die meisten haben es zumindest noch geschafft, ihre Handys einzupacken. Von den Lehrern wurden sie gebeten, ihre Eltern zu kontaktieren und ihnen mitzuteilen, dass sie in Sicherheit sind. Weiters wurden die Kinder mit Bewegungsspielen bei Laune gehalten. Von Krisenstimmung war nichts zu merken.
Zu Mittag konnten die Oberstufenschüler entlassen werden, die Jüngeren blieben unter der Obhut des Lehrpersonals. Direktor Franz Riegler vom BRG Kepler erklärte gegenüber der „Krone“, dass das Prozedere mit dem Sammelpunkt am Lendplatz bereits erprobte Praxis der regelmäßigen Evakuierungsübungen sei. Die meisten Schüler hätten die Lage anfangs auch für eine Übung gehalten und die Nerven bewahrt.
Ähnliche Fälle in Linz und Salzburg
Nahezu gleichzeitig ging in Oberösterreich eine ähnliche Drohung ein. Um 10 Uhr wurde mit einem Anschlag auf das Ramsauergymnasium in Linz gedroht. Auch hier wurde die Schule umgehend evakuiert, die Ermittlungen laufen. Bereits am Vorabend musste in Salzburg das Einkaufszentrum Europark nach einer gefährlichen Drohung kurz vor Ladenschluss geräumt werden. Verdächtiges Material wurde nicht gefunden.
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