Signa-Insolvenz

Masseverwalter will von Kurz 750.000 Euro zurück

Wirtschaft
08.10.2024 14:21

Der Masseverwalter der insolventen Immobiliengruppe Signa von René Benko bittet nun auch Ex-Kanzler Sebastian Kurz zur Kasse. Konkret will er im Zuge einer sogenannten Anfechtungsklage 750.000 Euro zurückfordern.

Die von Kurz im Jahr 2022 gegründete SK Management GmbH hatte einer Signa-Tochter geholfen, 100 Millionen Dollar bei einem arabischen Investor aufzustellen. Vom dafür vereinbarten Honorar in Höhe von 2,4 Millionen Euro wurden den Angaben zufolge besagte 750.000 bezahlt, wie im November gegenüber krone.at bestätigt wurde – und zwar knapp vor der Insolvenz. Genau die will der Masseverwalter jetzt zurück, berichtet der „Standard“.

Drei Honorarnoten an Signa-Tochter gelegt
Kurz hatte am 11. September des Vorjahrs über die SK Management GmbH insgesamt drei Honorarnoten an eine Signa-Tochterfirma gelegt. Zwei über jeweils 750.000 Euro (plus Umsatzsteuer), eine über 916.090 Euro. Letztere betraf eine einprozentige Erfolgsbeteiligung für die 100-Millionen-Dollar-Finanzierung (damals rund 91,6 Mio. Euro) aus Dubai, die im Sommer 2023 in die damals schon klammen Kassen der Signa geflossen ist.

Erhalten hat Kurz jedoch nur mehr eines dieser drei in Rechnung gestellten Honorare über 750.000 Euro. Ausständig sind folglich 1,65 Millionen Euro, die Kurz aber wohl in den Wind schreiben kann, denn im Insolvenzfahren hat die Firma des Ex-Kanzlers keine Forderungen angemeldet.

Enge Vertrauensperson von Kurz
Benko galt als enge Vertrauensperson des türkisen Ex-Kanzlers. Während dessen Amtszeit half die türkis-blaue Regierung dem Immobilien-Jongleur etwa bei der Übernahme des Leiner-Hauses in der Wiener Mariahilferstraße.

Beim Versuch des Masseverwalters, für die Gläubigerinnen und Gläubiger zu retten, was zu retten ist, stehen – neben der Verwertung der Immobilien – sogenannte anfechtbare Zahlungen vor Insolvenzeröffnung im Fokus. Der Insolvenzverwalter verlangt solche Zahlungen von Signa-Geschäftspartnern zurück und droht mit Klagen. Ein prominentes Ziel einer solchen Anfechtung ist eben offenbar die Kurz-Gesellschaft, die 750.000 zurückzahlen soll.

Offenbar geht der Sanierungsverwalter im Fall von Kurz davon aus, dass dieser bei Zahlung der Rechnung von der Signa-Zahlungsunfähigkeit wusste bzw. wissen hätte müssen. Außenstehende Experten würde eine solche Behauptung nicht überraschen: Kurz war ja im Jahr 2023 mit Benko intensiv auf der Suche nach frischen Geldquellen. Vor allem im arabischen Raum.

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