Bis in die frühen 1980er-Jahre war die Krickente (Anas crecca) nach der Stockente die verbreitetste Schwimmentenart in Österreich. Mit weniger als 100 Brutpaaren ist sie nun sehr stark gefährdet, wie Birdlife am Mittwoch informierte. Die Vogelschutzorganisation hat die Krickente zum Vogel des Jahres 2025 gekürt.
Vermehrte Freizeitaktivitäten an Gewässern sowie Trockenlegung von Feuchtlebensräumen und Nutzungsänderungen von Fischteichen zählen zu den Hauptgründen für die problematische Lage der Krickenten.
Bestände durch Klimawandel ausgedünnt
Auch Auswirkungen des Klimawandels auf den Lebensraum der Krickente und dessen Qualität dürften zu einem Ausdünnen der Bestände am Südrand des Verbreitungsgebiets führen. Daher fordert Birdlife die Wiederherstellung geschädigter Feuchtgebiete, „um der kleinsten Ente Europas das Überleben zu sichern“.
Geeignete Lebensräume werden immer kleiner
Die Krickente mit ihrem auffällig hübschen Prachtkleid ist Europas kleinste Entenart. Sie brütet hierzulande an störungsarmen, seichten Stillgewässern mit dichtem Uferbewuchs. Geeignete Lebensräume seien etwa in Mooren, an vegetationsreichen Kleinseen, aber auch an Fischteichen zu finden, so die Vogelschutzorganisation. Wichtig sei eine schlammige Flachwasserzone am Ufer mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot in Form von Kleinlebewesen, wo die Enten und ihre Jungen nach Nahrung suchen können.
Außerhalb der Brutzeit größere Ansammlungen im Seewinkel
Außerhalb der Brutzeit kommt es in Österreich an manchen Orten zu großen Ansammlungen von Krickenten, die aus den weiter nördlich gelegenen Brutgebieten kommen, um ihr Gefieder zu erneuern (zu mausern). Eine herausragende Bedeutung kommt dabei den Lacken des Seewinkels im Burgenland zu, wo in den Monaten August bis November viele Tausend Vögel anzutreffen sind: Im September wurden hier rund 23.000 Exemplare gezählt, laut Birdlife ein Rekord.
Um den hohen Energiebedarf während der Mauser und des Zugs decken zu können, benötigt die Ente eine Landschaft mit störungsarmen, strukturreichen, naturnahen und zumindest teilweise seichten Gewässern als „Tankstellen“. „Moore, Sümpfe, naturbelassene Seen und Flüsse mit weitläufigen, naturnahen Überschwemmungsbereichen sind in den letzten Jahrzehnten immer mehr aus der Landschaft verschwunden“, so Gábor Wichmann, Geschäftsführer von Birdlife Österreich. Es gelte, die wenigen verbliebenen Lebensräume zu erhalten, vor allem aber die von Menschen verursachten Schäden zu reparieren.
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