„Interner Fehler“

Polizei stufte Thunberg als „gewaltbereit“ ein

Ausland
09.10.2024 10:34

Die Aktivistin Greta Thunberg wird in Deutschland immer mehr zur „Persona non Greta“. Die CDU/CSU will ein Einreiseverbot erwirken. Andere Stellen gingen – zumindest kurzfristig – noch weiter und stuften die Schwedin als „gewaltbereit“ ein.

Der innenpolitische Sprecher der deutschen CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Alexander Throm, fordert eine Einreisesperre für die schwedische Aktivistin Greta Thunberg. „Wer hier einreist, um gegen Israel zu hetzen und unsere Polizei zu verunglimpfen, hat in Deutschland nichts zu suchen“, sagte der CDU-Politiker der „Bild“-Zeitung.

In Dortmund hatte die Polizei am Dienstag ein propalästinensisches Protestcamp beendet, nachdem Thunberg ihren Besuch dort angekündigt hatte. Die Entscheidung sei unter anderem getroffen worden, weil wegen Thunbergs Erscheinen vermutlich mehr Menschen als ursprünglich erlaubt zum Protestcamp gekommen wären, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Thunberg lässt die Wogen hochgehen
In der ursprünglichen Fassung der Polizeiaussendung hatte es noch geheißen, die Schwedin sei als „gewaltbereit eingestuft“ worden. Dieser Text wurde von der Exekutive später mit Verweis auf einen „internen Fehler“ korrigiert. Feststeht: Mit Gewaltausbrüchen ist die Aktivistin bisher nicht aufgefallen. Sie umgibt sich jedoch mit Personen, die das Hamas-Massaker an Jüdinnen und Juden verherrlichen.

Thunberg bei einer Demonstration in Berlin (Bild: AP/Ebrahim Noroozi)
Thunberg bei einer Demonstration in Berlin

Throm betonte, er halte es „nicht nur für angebracht, sondern sogar für notwendig, dass die Bundesinnenministerin (Nancy Faeser, Anm.) für die Zukunft eine Einreisesperre gegen diese Antisemitin erlässt.“

Thunberg war am Montag, dem Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel vom 7. Oktober 2023, auf einer propalästinensischen Demonstration in Berlin gewesen, bei der Teilnehmer nach Polizeiangaben auch Flaschen auf Polizisten warfen und israelfeindliche Parolen skandierten.

Vom Schulstreik zum Antisemitismus
In einem Videointerview kritisierte Thunberg das Vorgehen der deutschen Polizei bei den propalästinensischen Protesten. Zudem wiederholte sie ihren Völkermord-Vorwurf an Israel und sagte, der deutsche Staat mache sich daran mitschuldig.

Thunbergs gesamte Aussage zur deutschen „Mitschuld“: 

Die heute 21-jährige Thunberg war ab 2018 durch ihren „Schulstreik fürs Klima“ weltweit bekannt geworden. Aus ihrer Protestaktion ist die internationale Klimabewegung Fridays for Future entstanden. Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel vor einem Jahr und dem darauffolgenden militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen hat sie sich mehrfach mit den Palästinensern solidarisiert und Israel Völkermord vorgeworfen.

Thunberg vergrault Klimabewegung
Die Aktivisten von Fridays for Future waren schon im vergangenen Jahr wegen Thunbergs klarer Parteinahme im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas auf Distanz zu ihr gegangen. Fridays for Future in Deutschland agiere als eigenständige Organisation und sei „schon lange über Greta als Person herausgewachsen“. Für Antisemitismus sei in der Bewegung kein Platz.

Bei dem Überfall der palästinensischen Terrorgruppe Hamas auf Israel starben vor einem Jahr rund 1200 Menschen, etwa 250 weitere wurden als Geiseln in den Gaza-Streifen verschleppt. Seitdem bekämpft Israel die Hamas im Gazastreifen. Bei den Angriffen wurden nach Hamas-Angaben bereits mehr als 40.000 Palästinenser getötet, der Großteil der Bevölkerung des Küstenstreifens musste flüchten und lebt seitdem unter sehr prekären Bedingungen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt