Reise-Boom im Sommer

Urlaub mit Privatjet: 520.000 Tonnen CO2-Ausstoß

Österreich
09.10.2024 12:27

Der Hauptgrund von Flügen in Privatjets in Europa in den Sommermonaten ist laut einer neuen Analyse von Greenpeace auf Urlaubs- und Freizeitreisen zurückzuführen. Zu den beliebtesten Zielen gehören demnach Nizza, Genf und Palma de Mallorca. Der Schaden für die Umwelt beläuft sich auf 520.000 Tonnen CO2. 

Sommerzeit ist Reisezeit – und das nutzt unter anderem gerne die höhere Einkommensklasse in Form von Privatjetflügen, wie eine neue Analyse von Greenpeace ergab. Im gesamten Vorjahr gab es demnach über 117.000 Flüge zu Sommer-Reisezielen, die mehr als 520.000 Tonnen an klimaschädlichen CO2-Emissionen verursacht haben.

Alleine auf den beiden 2023 untersuchten österreichischen Flughäfen in Salzburg und Klagenfurt gab es mehr als 5.650 Landungen von Privatjets, wobei in der Mozartstadt 4.511 und in Klagenfurt 1.148 Flugzeuge landeten.

Greenpeace fordert EU-weites Verbot von Privatjets
Salzburg belegte mit der hohen Zahl an Landungen den zehnten Platz unter den 45 untersuchten Flughäfen in Europa. Besonders in der Zeit der Salzburger Festspiele sei der Privatjet-Verkehr merklich angestiegen. In Klagenfurt verursachten Privatjets laut Greenpeace-Analyse in den Sommermonaten mehr als die Hälfte der CO2-Emissionen innerhalb von nur vier Monaten. Greenpeace fordert deshalb einmal mehr ein EU-weites Verbot von Privatjets.

„Während die Menschen in Europa mit den katastrophalen Auswirkungen des Dürre- und Hochwassersommers zu kämpfen haben, jetten Superreiche sorglos durch Europa und nehmen Kurs auf europäische Sommerhotspots. Das muss ein Ende finden“, sagte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace.

Flüge verdoppelt im Vergleich zur Nebensaison 
Fast die Hälfte aller analysierten Flüge (42,6 Prozent) fanden in der Urlaubssaison zwischen Juni und September statt. Das führte zu 41,6 Prozent der CO2-Emissionen des gesamten Jahres.

Auch die Ankünfte in beliebten Sommerdestinationen haben sich laut der Analyse in den Sommermonaten im Vergleich zur Nebensaison verdoppelt. Im Juli sind sie im Durchschnitt sogar um 250 Prozent gegenüber Jänner gestiegen. Fast zwölf Prozent aller analysierten Privatflüge legten in der Luft weniger als 250 Kilometer zurück. Die NGO plädierte dafür, solch kurze Distanzen im klimafreundlichen Zug zurückzulegen.

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