Fan Franziskus

Der Papst macht Fußball im Vatikan wieder hoffähig

Sport
20.03.2013 11:18
Mit Papst Franziskus wird Fußball im Vatikan wieder hoffähig. Der Argentinier Jorge Bergoglio ist, ganz anders als sein Amtsvorgänger Joseph Ratzinger, leidenschaftlicher Fan. Franziskus ist Anhänger des mehrfachen argentinischen Meisters Atletico San Lorenzo de Almagro. Er kann immer noch die Teamaufstellungen aus den 1950er Jahren aufsagen. Bei San Lorenzo in Buenos Aires nennt man Franziskus in Anlehnung an den Spitznamen der Klub-Fans nur noch "den ersten Raben-Papst", so schlecht das auf Deutsch auch klingen mag.

"Gott schien (zuletzt) zu schlafen", hatte Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. eingeräumt, kurz bevor er aus dem Amt schied. Das galt in den vergangenen Jahren im Vatikan auch für den Fußball. Erst vor Kurzem hatte der frühere Werder-Bremen-Manager Willi Lemke, seit 2008 Sport-Sonderberater des UN-Generalsekretärs, verraten: "Ich war vor zwei oder drei Jahren im Vatikan und habe mit einem Freund von Benedikt XVI. gesprochen. Er hat mir gesagt, dass der keinen Fußball mag." Ratzinger sei nämlich als kleiner Bub beim Fußballspielen von den kleinen Kameraden immer ausgeschlossen worden.

Dieses Problem hatte der 76-jährige Bergoglio nicht. Ganz im Gegenteil: Als "Jorgito" hat der erste Papst aus Lateinamerika in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires vielleicht sogar mit der späteren Fußballlegende Alfredo Di Stefano gekickt. Daran glaubt sich nun jedenfalls der heutige Ehrenpräsident des spanischen Rekordmeisters Real Madrid zu erinnern.

"Wir gingen damals auf die selbe Schule. Bergoglio wohnte in einer Kirche zwei Straßen von meinem Familienhaus entfernt", schrieb der 86-Jährige dieser Tage in seiner Kolumne der Madrider Sportzeitung "Marca". "Wahrscheinlich gehörte der Papst damals zu den Jungs, mit denen ich auf der Straße Ball gespielt habe."

"Fußballgott" Maradona bittet um Audienz
Ein anderer legendärer Weltklassespieler aus Argentinien, kein Geringerer als Diego Maradona, hat den neuen Papst bereits um ein Treffen gebeten. "Der Gott des Fußballs kommt aus Argentinien, nun ist auch der Papst Argentinier", sagte der Weltmeister von 1986. "Ich hoffe, dass ich eine Audienz bekomme, wenn ich demnächst in Italien bin."

Franziskus ist jedoch nicht der erste Fußball-Fan auf dem Heiligen Stuhl. Johannes Paul II., bis zu seinem Tod am 2. April 2005 mehr als 26 Jahre Papst, stand in seiner Kindheit im polnischen Krakau im Tor, soll aber auch mit dem Ball am Fuß nicht schlecht gewesen sein. Als Karol Wojtyla bereits Papst war, machte ihn der FC Barcelona zum Klub-Mitglied Nummer 108.000.

Der bereits verstorbene US-Schriftsteller und Journalist Nino Lo Bello schrieb, der Pole habe am 22. Oktober 1978 seine Amtseinführung extra zeitlich so gelegt, dass er am Abend das italienische Erstligaspiel zwischen der AS Roma und dem FC Bologna (2:0) im Fernsehen verfolgen konnte.

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(Bild: KMM)



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