„Krone“-Kommentar

Hisbollah bald ohne Raketen

Kolumnen
10.10.2024 06:00

Israel hat die Hisbollah-Führung bis zur dritten Ebene hinab enthauptet; die Kommandoverbindungen durch 2700 Explosionen in Rufgeräten (Pagern) blockiert; das Tunnelsystem bis nach Syrien hinüber ins Visier genommen; und dennoch fliegen täglich weiterhin an die 200 Raketen bis nach Haifa. Wie ist das möglich?

Für Israels Armeeführung ist das keine Überraschung, ist sogar erwartet worden. Der Iran hatte die Hisbollah mit Zehntausenden Raketen ausgestattet. Diese Waffenlager werden jetzt aus den Untergrundstellungen leer geschossen. Das läuft in einem Automatismus ab. Da braucht es keine Kommandostrukturen.

Irgendwann sind die Lager leer – falls nicht schon vorher von Israels Luftwaffe zerstört – und aus dem Iran kann kein Nachschub mehr kommen: Der Tunnel über Syrien, genannt „Hisbollah-Autobahn“, ist unterbunden.

Wie es um die Terrororganisation wirklich steht, zeigt das Waffenstillstandsangebot des Nach-Nachfolgers von Nasrallah ohne die alte Bedingung, erst müsse der Gazakrieg beendet werden. Die israelische Regierung wird darauf nicht eingehen, denn auch ihr Krieg gegen die Hisbollah läuft in einem Automatismus ab.

Das Drehbuch lautet: Ausschaltung der militärischen Gefahr der Hisbollah oder einer schiitischen Nachfolgeorganisation mindestens für die nächsten 20 Jahre; das ist etwa der Zeitraum vom letzten Libanonkrieg 2006 bis heute.

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